Turnshow erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Showevent – Spektakuläre Sprünge, aufwendige Kostüme und etwas Glamour – Niedersachsens Turner feiern ihr Comback.

Turnshow Rendezvous der Besten in Emden, Nordseehalle, Turnen BILD: Volkhard Patten
Niedersachsens Turnsport ist nach der langen Corona-Pause in Emden aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Mit einer spektakulären Show, dem Landesfinale des Showgruppenwettbewerbs „Rendezvous der Besten“, feierte die Szene am Sonntag ein ganz wichtiges Bühnen-Comeback. Denn: Die von der Corona-Pandmie geprägten Jahre 2020 und 2021 waren auch für den Turnsport ein Schlag ins Kontor.

Doch jetzt können die immer noch zahlreich vorhandenen Gruppen wieder auftreten – und Werbung für ihren Sport machen. Eine junge Turnerin vom Kinder- und Jugendzirkus BIKonelli drückte es so aus: „Zwei Jahre mussten wir unsere Füße stillhalten. Jetzt ist Showtime.“

Die Durststrecke endete eindrucksvoll.

Das „Rendezvous“ in Emden bildete dabei den Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen des Niedersächsischen Turnerbundes (NTB) und des Deutschen Turnerbundes (DTB). „Mir ist wichtig, dass die Kinder wieder in die Vereine kommen und gesundheitlich gefördert werden“, machte Rainer Spiewack, Vorsitzender vom Turnkreis Emden, zu Beginn der Veranstaltung deutlich. Er wies auch auf die integrative Funktion des Sports hin. „Sieben Jahre lang hatten wir jetzt keine Turnveranstaltung in Emden“, so Spiewack.

Diese Durststrecke endete am Sonntag eindrucksvoll. Die 21 Showgruppen aus ganz Niedersachsen brannten ein facettenreiches Turn- und Show-Feuerwerk ab. Rund 1000 Zuschauer verfolgten die einfallsreichen Darbietungen der 500 beteiligten Turnerinnen und Turner – und waren begeistert. Immer wieder brandete Szenenapplaus von den drei Tribünen Richtung Showfläche.

Besonderen Eindruck mit ihren Choreographien machten die „New Power Generation“ der SG Schwarz Weiß Oldenburg, die „Akrolohnikas“ vom TuS BW Lohne, die Ars Saltandi Company, die Green Spirits der TSG Hatten-Sandkrug und „SCrebel Dance & Trix“ SC Melle 03. Sie alle erhielten von der fünfköpfigen Jury das beste Prädikat „hervorragend“. Die einzige reine Männerformation vom Stedinger Turnverein Berne sorgte mit einer humorvollen Darbietung inklusive Reckstangen-Müllwagen für gute Laune im Saal. Aber es ging auch nachdenklicher: Immer wieder war ein Natur-Narrativ im Spiel und der Turnverein Uelzen widmete seinen Auftritt dem Thema Mobbing. So schickten die Turnerinnen und Turner die Zuschauer auf eine insgesamt rund vierstündige emotionale Achterbahnfahrt.

Für Lokalkolorit sorgten,wie berichtet, die Gruppe des Emder Turnvereins und der TG Wiesmoor. Die „Skyjumpers“ vom ETV erhielten später von der Jury das Prädikat „sehr gut“ und dürfen bei der Bühnenshow „Hype“ auftreten. Die TG Wiesmoor, zweiter ostfriesischer Vertreter, wurde als „gut“ eingestuft.

Quelle: Emder Zeitung vom 12.07.2022
www.EmderZeitung.de