StadtSportBund – Bad-Schließung stößt sauer auf

Der Bedarf an Schwimmkursen ist weiterhin hoch: Die angekündigte Friesenthermen-Schließung kommt daher beim Stadtsportbund nicht gut an.

Eigentlich ist es eine gute Nachricht für die Organisatoren der Kinderschwimmkurse, dass das Freibad Borssum am 27. Mai 2023 wieder öffnet. Doch zeitgleich wird die Friesentherme bis zum Ende der Sommerferien geschlossen. Der Stadtsportbund (SSB) Emden sprach über dieses Thema mit Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos). Gemeinsam sind sie auf der Suche nach Lösungen. „Wir müssen gewährleisten, dass die Kinder weiter schwimmen lernen“, sagte der SSB-Vorsitzende Peter Bartsch.

SSB ist wenig erfreut

Auf jeden Fall ist man beim Stadtsportbund nicht erfreut über die Nachricht, dass der Betreiber der Friesentherme und des Freibades Borssum keine Kapazitäten hat, um beide Bäder parallel zu öffnen.

Ab der Eröffnung des Freibades Borssum nach sechsjähriger Schließung wegen Sanierungsstaus schließt das Hallenbad bis Ende der Sommerferien – das wäre vom 27. Mai bis zum 16. August. Die Saunalandschaft in der Friesentherme bleibt während dieser Zeit aber geöffnet.

„Wir müssen Lösungen finden, um die Personalnot in den Griff zu bekommen“, so Bartsch. Noch wäre Zeit genug, um zielführend solche Lösungen zu finden.

Lange Wartelisten

Der Schwimmverein SV Neptun, die DLRG-Ortsgruppe Emden und die Schulen stellen jetzt schon bei den Schwimmkursen immer die Aufsicht. Was aber wohl fehlt, ist die „Oberaufsicht“ vom Betreiber. „Das war früher nicht so, da musste nicht zwingend ein Bademeister vor Ort sein, wenn wir die Kurse durchgeführt haben“, sagte SSB–Mitglied (Bildung) Folkert Ammermann. „Und wenn es Probleme mit der Technik gab, dann hatten wir eine Telefonnummer, wo wir anrufen konnten.“ Was der Stadtsportbund in diesem Zusammenhang ebenfalls nennt, sind die langen Wartelisten für Schwimmkurse beim SV Neptun Emden und der DLRG. Auch die Schulen haben in der Corona-Pandemie darunter gelitten, Kurse wegen Badschließungen nicht mehr anbieten zu können. „Der Bedarf nach Schwimmkurse ist nach wie vor da und hoch“, sagte Bartsch. Das zeigte sich auch im Frühjahr, als ein angebotener Kurs innerhalb weniger Minuten ausgebucht war.

SSB-Mitglied (Finanzen) Reiner Mensen sagte, dass der Landessportbund in Hannover anbiete, mit ordentlichen Zuschüssen in den einzelnen Regionen diesen Stau beim Kinderschwimmen abzubauen. „Angedacht sind beispielsweise auch Schwimmhallen in Hotels, die man mieten könnte“, sagte Mensen. Wenn in Hannover gelesen wird, dass in Emden ein Bad schließt und damit die Schwimmkurse wieder nicht in ausreichender Form angeboten werden können, wird man dort mit den Kopf schütteln, so Mensen.

Personalnot

Klar ist dem Stadtsportbund und dem Oberbürgermeister, dass die Personalnot beim Betreiber nicht so einfach kleingeredet werden kann. Wie eine Lösung aussehen kann und ob sie gefunden wird, werden die kommenden Monate zeigen. Auf jeden Fall sei der SSB eingeladen, beim einmal im Monat stattfindenden Meeting zum Thema Betreiberkonzept mit an Bord zu sein und dort gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. „Auch der Oberbürgermeister hat uns versprochen, noch einmal auf den Betreiber zuzugehen und mit ihm zu sprechen“, sagte Bartsch.

Quelle: Emder Zeitung vom 12.10.2022
www.EmderZeitung.de