Kunstrasenplatz-Vertrag der acht Fußballvereine läuft bis 2028

Jugendfußball – Alle anderen Vereine müssen bei einer Nutzung zahlen.

Der Jugendfußball-Förderverein Eintracht Emden JFV steht zurzeit vor einer Zerreißprobe. Nachdem Blau-Weiß Borssum seinen Ausstieg zum Sommer bekannt gegeben hat, die drei Vereine in Emden-West (Sportfreunde Larrelt, Frisch Auf Wybelsum und Turnerbund Twixlum) in der Tendenz den JFV ebenfalls verlassen wollen, stehen nur noch die Verantwortlichen der drei Vereine FT 03 Emden, Spiel und Sport Emden und Amisia Stern Wolthusen dafür ein, die Eintracht am Leben zu halten. Der SV Petkum ist noch in der Findungsphase.

Der Kunstrasenplatz ist interessant

Interessant bei allen Überlegungen ist sicherlich der Kunstrasenplatz an der Pillauer Straße. Bei der Eintracht mit acht Vereinen konnten die Stammvereine den Platz auch für Herren- und Frauenspiele nutzen, wenn auch die Jugendteams Vorrang hatten. Doch wie sieht es eigentlich ab Sommer aus, wenn vielleicht nicht nur BW Borssum die Eintracht verlassen hat? Denn solange an anderer Stelle in Emden keine weiteren Kunstrasenplätze umgesetzt werden, die Kosten für einen neuen Platz dieser Art liegen mittlerweile bei rund einer Million Euro, ist das künstliche Grün im Herrentorviertel ein Objekt der Begierde und es muss genau ausgelotet werden, wie und durch wen der Platz im Herrentor genutzt werden darf.

Die Verträge, die die acht Fußballvereinen unterzeichnet haben, sehen vor, dass jeder Verein bis Sommer 2028 insgesamt 1000 Euro pro Jahr für die Abzahlung des Kredites zahlen muss. Auch der Emder Tennis- und Hockeyclub (ETHC) und die Eintracht als Nutzer des Kunstrasenplatzes zahlen 1000 Euro pro Jahr. „Die acht Fußballvereine können bis 2028, also drei weitere Spielzeiten noch, den Kunstrasenplatz für die Jugend nutzen“, sagt der Chef vom Stadtsportbund, Peter Bartsch. Auch die Herren- und Frauenteams der acht Vereine können, so denn Kapazitäten frei sind, den Platz nutzen.

Miete für den Platz an der Pillauer Straße

Die 1000 Euro pro Jahr und Verein werden vom Stadtsportbund mit dem Geld für Platzpflege, die jeder Verein erhält, verrechnet. So gesehen müssen die Vereine nichts zahlen, bekommen in den zehn Jahren, die die Verträge laufen, nur weniger Geld für die Platzpflege auf dem eigenen Vereinsgelände. Deshalb kann über den Kunstrasenplatz im Herrentor auch etwas Geld generiert werden, denn: „Bis auf die acht Vereine, dem ETHC und die Eintracht müssen alle anderen Vereine bei einer Nutzung eine Miete zahlen.“

Noch ist nichts fix und alle Überlegungen in den Anfängen. Klar ist bisher das Bekenntnis der Verantwortlichen von FT 03 Emden, SuS Emden und der Sternamisen, das Projekt „Jugendfußball-Förderverein“ weiterzuführen. Und davon gehen, ohne in die Glaskugel schauen zu können, auch die Verantwortlichen beim Stadtsportbund aus. Doch was ist, wenn der sogenannte Ernstfall eintritt und die Eintracht sich auflöst? „Dann werden die Pachtverträge gekündigt und es müssen neue Verträge geschlossen werden über die Nutzung des Kunstrasenplatzes.“

Der Verein Eintracht Emden JFV wurde vor über zehn Jahren gegründet, um der schwindenden Anzahl an Spielern, Trainern und Betreuern ab der C-Jugend in den einzelnen Vereinen Herr zu werden und gegenzusteuern. Kräfte bündeln und Zusammenlegen, war 2014 unter anderem ein Beweggrund. Bei der Eintracht und ihren acht Fußballvereinen fehlen die Jugendfußballvereine Kickers Emden, TuS Rot-Weiß Emden, FC Frisia und RSV Emden. Drei der vier genannten Vereine sind eigene Wege gegangen, die Rasensportler stellen kein Jugendteam.

Quelle: Emder Zeitung vom 22.01.2025
www.EmderZeitung.de