Fachsimpeln und frotzeln vor der Regatta

Emder Hafenmeile – 36 Teams bei der Drachenbootregatta am Start – Humoriger Austausch beim Pressegespräch.

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Unten der Austragungsort (Alter Binnenhafen), oben die Veranstalter und Sponsoren (von links): Bernd Terbeek (Störk und Terbeek), Uwe Endjer und Jens Jann (Sparkasse Emden), Jan Bleeker (Emder Ruderverein), Horst Jahnke und Martje Merten (Stadt Emden).

36 Teams gehen bei der Drachenbootregatta am Samstag an den Start. Das Pressegespräch vorweg geriert zu einem humorigen Austausch der Veranstalter- und Sponsorenteams.

Wenn am Tisch diskutiert wird, ob man mit „zehn kurzen schnellen“ oder „fünf dicken Schlägen“ zu Beginn besser in Fahrt kommt, wenn man sich plötzlich in eine Geheimfavoritenrolle gedrängt sieht, von der man eigentlich nichts wissen will und wenn der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Emden, Jens Jann, seinem Mitarbeiter Uwe Endjer mit Verweis auf teaminterne Taktiken mit einem Augenzwinkern das Wort abschneidet, ja dann steht eines der größten Sportevents in Emden bevor. Zum 13. Mal findet am Sonnabend ab 10 Uhr die Emder Hafenmeile statt, deren Kernstück die Drachenbootregatta ist.

Seit Wochen trainieren die Mannschaften bereits dafür, seit Wochen hört man auf den Kanälen und im Binnenhafen das Trommeln und die lauten Rufe der Paddelteams. Und ebenso lange wie das Training gehen die Diskussionen in den Firmen, Schulen, Vereinen und Einrichtungen, die am Samstag an den Start gehen. 36 Teams haben sich für die Regatta angemeldet.

Die obligatorische, launige Fachsimpelei und das Kokettieren mit der eigenen Stärke oder Schwäche war auch beim Pressegespräch am Montag nicht zu vermeiden. Warum auch, ist zu der Veranstaltung selbst ja eigentlich schon alles gesagt und geschrieben worden. Seit 2008 bilden der Emder Ruderverein und die Stadt Emden als Veranstalter und die Sparkasse als Hauptsponsor ein eingeschworenes Team.

Sparkassen-Chef Jann sitzt sogar von Anfang an mit im Boot. Auch diesmal hat er mittrainiert und steht bereit, wenn „mich mein Teamkapitän einteilt.“ Das sei immer dann der Fall, „wenn Erfahrung wichtiger ist als Kraft.“ Natürlich übte sich Jann, wie alle anderen, in Understatement. Man will ja nicht zu viel versprechen und sein Team nicht unter Druck setzen. Aber wie genau die Sparkasse das Rennen angeht, das sollte Mitarbeiter Uwe Endjer dann doch auch nicht verraten. Kein Kommentar zu teaminternen Taktiken, so die Marschroute vom Sparkassen-Boss.

Die Geheimfavoritenrolle schob Kämmerer Horst Jahnke ohnehin schonmal dem Team Deichdynamik in die Schuhe, was dem offiziellen Hafenmeilen-Fotografen Tobias Bruns aber nicht so behagte. Er und eine Schar ehemaliger Schüler des Max-Windmüller-Gymnasiums bilden eben jenes Team Deichdynamik. Vor drei Jahren, als die Drachenbootregatta zum letzten Mal stattfand, war das Max vorne mit dabei. Für Bruns und seine Teamkollegen war es damals quasi eine Art Abifeier.

Und diesmal? Was können die Ehemaligen des Max reißen? Bruns wollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Sein Team hat kürzlich aber bei einem Wettbewerb in Hannover den fünften Platz von immerhin 65 Team gemacht. Vielleicht liegt Jahnke mit seiner Einschätzung (Geheimfavorit) also gar nicht so verkehrt? Sparkassen-Chef Jann soll es recht sein: „Wir brauchen Gegner, keine Opfer“, frotzelte er dann doch wieder ganz offensiv.

Starke Gegner wird es aber auch so genug geben. Mit dem Fitnesscenter „Sporting“, den Likedeelern, Cassens und einigen anderen sind wieder viele Größen der Vorjahre am Start. Deshalb fiel es dem ERV-Vorsitzenden Jan Bleeker auch nicht schwer, zu versprechen, dass der Delft und der Alte Binnenhafen nach drei Jahren Pause wieder zum Brodeln gebracht werden.

Quelle: Emder Zeitung vom 05.07.2022
www.EmderZeitung.de