Emder Silvesterlauf feiert ein starkes Revival

Traditionslauf – 549 angemeldete Starter sorgten für eine gelungene 42. Auflage – Organisatoren zufrieden.

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Der 42. Emder Silvesterlauf war in zweierlei Hinsicht ein besonderer: Zum einen feierte die traditionelle Laufveranstaltung mit 549 angemeldeten Startern am Samstag ein gelungenes Comeback nach der Corona-Unterbrechung. Zum anderen markierte der Lauf das Ende einer Ära, denn Hauptorganisator Michael Dannecker gibt die Verantwortung nach 30 Jahren aus der Hand .

Vor dem Start war dieser Umstand allerdings noch kein Thema. Erst einmal musste der Lauf über die Bühne gebracht werden – und das gelang bravourös. Sogar das Wetter spielte trotz negativer Prognosen mit, die meiste Zeit war es trocken, der Wind hielt die Füße still und die Sonne kam zwischenzeitlich heraus. So meldeten sich, wie erhofft, noch einmal rund 80 Teilnehmer Last-Minute an und brachten das Starterfeld auf eine stattliche Anzahl. „Alles top, ich bin happy“, freute sich der scheidende Hauptorganisator Dannecker. Bei Michael Janssen sah es ähnlich aus: „Über 500 – damit bin ich zufrieden“, sagte er. Wie mehrfach berichtet, verzeichnen alle Sportveranstaltungen nach der Coronapandemie weniger Teilnehmer als vorher. Doch so langsam scheint wieder mehr Schwung in die ostfriesische Sportszene zu kommen.

Die Läuferinnen und Läufer, die sich entschieden hatten, das Jahr 2022 sportlich ausklingen zu lassen, hatten jedenfalls ihre Freude. Fast 300 wollten es mit den fünf Kilometer aufnehmen, 233 mit den 11,4 Kilometern, die unter anderem über die gefürchtete lange Gerade im Emder Außenhafen entlang des Seedeiches führte. Ins Ziel kamen laut Ergebnisliste nicht alle.

Die Witterung zeigte sich, anders als befürchtet, gnädig. „Im Außenhafen kam der Wind eher von hinten und von der Seite“, sagte David Valentin, der die 11,4 Kilometer als Erster in einer Zeit von 39,39 Minuten schaffte. Ihm auf den Fersen waren der Emder Ingo Janssen (41,41 Minuten) sowie David Seidel (interAktion Emden, 43,39 min.). Eine beeindruckende Zeit lief auch Verena Coordes vom TuS Weene (45,56 min.), sie war die schnellste Frau über die lange Distanz. Auf Platz zwei kam Katja Kanditt von der Mönchengladbacher LG (53,10 min.) und auf Rang drei Kerstin Stutz (56,05 min.).

Beim Fünf-Kilometer-Lauf feierte die Emder LG einen Doppelsieg: Marius Sandersfeld legte die Strecke in rasanten 16,59 Minuten zurück und gewann knapp vor Markus Eden vom TV Norden (17,02 min.). Auf Platz drei folgte Sverre Hemken vom Emder Ruderverein. „Es war wärmer als gedacht, eine schöne Temperatur zum Laufen“, sagte Gewinner Sandersfeld. Er und die anderen Topläufer hatten sich etwa zwei Kilometer vor dem Ziel abgesetzt, den Schlussspurt gewann der Emder Athlet, der nicht mit dem Sieg gerechnet hatte.

Kosic machte den Emder Doppelsieg perfekt.

Den Doppelsieg perfekt für die Emder Laufgemeinschaft machte Jonna Kosic. Sie lief die fünf Kilometer in 20,25 Minuten. Dahinter folgten Talea Pfluger von Fortuna Wirdum (20,40 min.) und die für „TriZack Rostock“ laufende Emderin Kristin Kapapa (21,03 min.).

Hinter den Gewinnerinnen und Gewinnern folgte ein ebenfalls extrem ambitioniertes Feld mit vielen bekannten Namen. Stadtsportbund-Chef Peter Bartsch beispielsweise, dem die lange Coronaunterbrechung offenbar nichts ausgemacht hat. Er blieb ebenso unter der 20-Minuten-Marke (19,17 min.) wie die Krummhörner Fußballer Thomas Janßen (19,03 min.) und Thorsten Zeiß (19,19 min.). Für Zeiß war es eine Art Ernstfall nach einem ausgeheilten Kreuzbandriss. „Der Arzt meinte, eine Zeit unter 20 Minuten kann ich vergessen. Das hätte er nicht sagen sollen, jetzt bin ich angestachelt“, so der ehrgeizige Fußballer aus Loquard vor dem Startschuss. Er trat den Gegenbeweis erfolgreich an.