Emden zieht Stubenhockern die Turnschuhe an

Gesundheit – Stadt startet viermonatigen Bewegungssommer.

Line-Dance in der Leuschner-Siedlung, Fitness auf dem Wall: Die Stadt Emden will ihre Bürger zu Sport an der frischen Luft motivieren. Ab Juni verwandeln sich Plätze in vier Emder Stadtteilen für vier Monate in Trainingsflächen. Sportvereine sowie städtische oder private Anbieter trainieren – und neugierige Bürger sollen direkt mitmachen können. „Emder Bewegungssommer“ nennt sich diese Idee, für die bereits mehr als 100 Termine feststehen.

30.000 Euro Fördergeld

Die Programmkoordination liegt bei Helga Schüning, Koordinatorin für Gesundheitsförderung und Prävention. Sie hat 30.000 Euro Fördergeld von Krankenkassen eingeworben und mit der Landesvereinigung für Gesundheit und der Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen/Bremen verhandelt. Das Ziel: mehr Sport für Bürger, mehr Gesundheit, weniger Erkrankungen – und neue Mitglieder für die Sportvereine. Niedersachsenweit ist das Projekt bis dato 20-mal ins Leben gerufen worden. Berechtigt waren Quartiere, die entweder über die Programme „Sozialer Zusammenhalt“ oder „Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement in Niedersachsen“ bereits gefördert wurden. In Emden sind das die Stadtteile Barenburg, Borssum und Port Arthur/Transvaal. In diesen drei Stadtteilen finden entsprechend viele Veranstaltungen statt. Die restlichen verteilen sich auf die Innenstadt.

Murmeln, Yoga, Handball

Die Bandbreite erstreckt sich über verschiedene Solo-, Paar- oder Gruppenaktivitäten, von Murmeln, Gymnastik, Yoga, über Rennradtouren, Tai Chi bis Hula-Hoop, Ballett für Erwachsene und Handball. Auch bei den Altersgruppen will die Stadt alle – und nicht nur Kinder und Jugendliche – ansprechen. Ein wichtiger Punkt, weil zwischen Ende Juni und Mitte August auch die Ferienpass-Aktionen für Kinder laufen, in denen viele Sportangebote enthalten sind.

„Ein großer Unterschied zwischen dem Bewegungssommer und dem Ferienpass liegt darin, dass der Bewegungssommer sich bewusst auch an Erwachsene richtet“, erklärte Schüning. Außerdem erfordert der Ferienpass eine Anmeldung und Teilnahmebestätigung für das Angebot – sowie den Erwerb des Ferienpasses selbst. Der Bewegungssommer hingegen ist kostenlos und unverbindlich. Auch wenn die Anbieter Flyer für finanzielle Unterstützung der Jobcenter parat halten sollen.

Im besten Fall aus Sicht des Rathauses gelingt es, die Emder aus einer „passiven, konsumierenden Rolle“ herauszuholen – und in Bewegung zu bringen. „Zudem gibt es das Problem, dass vielen Bewohnern die Angebote auch nicht immer bekannt sind“, sagte Schüning. „Dabei gibt es über 50 Vereine.“ Vielleicht erhöht der Bewegungssommer ja den Bekanntheitsgrad der Emder Vereinswelt.

Quelle: Emder Zeitung vom 15.05.2025
www.EmderZeitung.de