Drei Vereine bekennen sich zu Eintracht Emden JFV

Jugendfußball – Freie Turnerschaft 03 Emden, Spiel & Sport Emden und Amisia Stern Wolthusen loten Möglichkeiten zum Weitermachen aus.

Nachdem beim JFV Emden Auflösungserscheinungen öffentlich geworden sind, haben sich nun drei Vereine zur Eintracht bekannt. Amisia Stern Wolthusen, FT 03 Emden und Spiel und Sport Emden wollen den Eintracht Emden Jugendfußball-Förderverein am Leben erhalten. Das gaben die Vereine jetzt in einem Gespräch mit dieser Redaktion bekannt.

Aktuell sieht die Situation wie folgt aus: Blau-Weiß Borssum wird den JFV Emden zum Ende der Saison verlassen (wir berichteten). Die drei Vereine aus Emden-West, SF Larrelt, FA Wybelsum und TB Twixlum, sind nach eigenen Angaben noch in der Findungsphase für oder gegen ein Weitermachen.

Was kommt danach?

Die Verantwortlichen bei Amisia Stern Wolthusen und FT 03 Emden, als zwei von damals sieben Gründungs-Stammvereinen sowie Spiel und Sport Emden, 2015 als achter Emder Verein der Eintracht beigetreten, haben unterdessen die Köpfe rauchen lassen. „Bei den letzten Sitzungen der Eintracht gab es die Tendenzen, dass Vereine eventuell abspringen könnten“, sagt Rainer Oortgiese, 1. Vorsitzender von SuS Emden. „Es stand also im Raum, dass die Saison 2024/2025 zu Ende gespielt wird, aber nicht, was danach kommt.“ Bernhard Schönfelder, Jugendleiter bei den Stern-Amisen, und Ralf Eiklenborg, 1. Vorsitzender von FT 03, betonen wie Oortgiese im Gespräch mit der Sportredaktion aber noch einmal, dass sich die drei Vereine einig sind, Eintracht Emden JFV am Leben halten zu wollen.

Wie könnte das aber konkret aussehen? „Beispielsweise könnte jeder der drei Vereine ein Jugendteam übernehmen und letztlich dafür dann auch verantwortlich sein“, sagt Eiklenborg. Das würde in Sachen Identifikation keine Probleme bereiten. Unter anderem war auch das immer wieder ein Kritikpunkt bei der Eintracht, dass sich Trainer und Spieler nicht so sehr mit dem JFV identifizieren könnten, sondern eher mit ihren Stammvereinen.

Was FT, SuS und die Wolthusen eint: „Blau-Weiß Borssum möchte sich in die Richtung Leistungszentrum entwickeln, aber was ist mit den Kindern, die da durchs Raster fallen?“, fragt Schönfelder. Denen muss eine fußballerische Heimat geboten werden, zumal immer mehr Vereine das Problem haben, dass in den älteren Jahrgängen zwar Spieler zur Verfügung stehen, aber nicht genug, um damit einen Spielbetrieb über eine ganze Saison aufrecht zu halten. Auch diese Idee der Kräftebündelung führte zur Gründung der Eintracht vor zehn Jahren.

Macht Vorstand weiter?

Beim Vorstand der Eintracht hoffen die drei Vereine jetzt darauf, dass der auch weitermachen will. „Es wäre gut, wenn wir mit den alten Köpfen weiterarbeiten könnten, denn das sind wichtige Posten, die wir dann besetzten müssten“, sagt Eiklenborg. Dazu wird auch der Kunstrasenplatz ein Thema bleiben. „Die Mannschaften könnten zwar bei unserer Idee bei ihren drei Vereinen trainieren, aber zum Spielbetrieb und in der schlechten Jahreszeit wäre ein Ausweichen auf den Kunstrasenplatz im Herrentor wichtig“, sagt Oortgiese.

Die drei Vereine sehen nicht nur die geografische Lage untereinander als positiv. „Im Sportentwicklungsplan wird auf unsere drei Vereine ja Bezug genommen“, so Oortgiese weiter. Der Ausbau der Stätte an der Pillauer Straße und die vereinsübergreifende Nutzung zwischen FT, SuS, Eintracht und dem Emder Tennis- und Hockeyclub wird dort thematisiert. Auch die Räume wie Umkleiden, Sanitäranlagen und Gastronomie könnten so gebündelt werden. Dazu wird im Sportentwicklungsplan die Frage aufgeworfen, ob die Sportanlage in Wolthusen als Fußballstandort zukunftsträchtig ist und ob eine Bündelung des Fußballsports im Herrentor mit Amisia Stern Wolthusen nicht eine alternative Perspektive ist.

Positive Sichtweise

Da es in der Vergangenheit schon öfter zur Zusammenarbeit der drei Vereine untereinander als Spielgemeinschaften gekommen ist, sehen sie eine Weiterführung der Eintracht mit ihnen als Vereine positiv. „Und wenn ein weiterer Verein dazustoßen möchte, ist das kein Problem, nur müsste der dann auch unser Konzept mitgehen“, sagt Eiklenborg. Alle drei betonen, dass es sicherlich noch viele Gespräche mit allen Verantwortlichen wie Stadt, Stadtsportbund und Eintracht-Vorstand geben muss und wird. Dennoch wollten sie jetzt das Signal setzen, dass es Vereine gibt, die am JFV Emden festhalten.

Quelle: Emder Zeitung vom 16.01.2025
www.EmderZeitung.de