Delftlauf – ein Dominator, eine Brücke und ein Offizier

Delftlauf – Eisenbahnbrücke sorgt für Überraschung, stört aber nicht groß – Ingo Janssen zieht über 10 Kilometer davon

Rundum zufrieden waren die Läuferinnen, die Läufer und auch die Organisatoren der Emder LG mit dem 13. Emder Delftlauf. „Auch die Meldezahlen gehen wieder nach oben, im letzten Jahr waren es nur 84 Teilnehmer, dieses Mal sind wir weit über 100“, freute sich der neue Hauptorganisator Martin Bergmann schon vor dem Start. Bergmann hat die Nachfolger des langjährigen Verantwortlichen, Manfred Frerichs, übernommen. Am Ende wurden im Ziel 123 Aktive der beiden Laufstrecken und sechs Walker registriert.

Auch das Wetter spielte mit, bis auf einige wenige Tropfen im letzten Wettbewerb blieb es rund um den Ratsdelft trocken. „Das Wetter ist für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geradezu ideal“, fand auch Bergmann. Jan-Aiko van Hove vom Vorstand der Emder LG sorgte dafür, dass die Zuschauer stets ausreichend informiert waren.

Ein kleines Problem trat dann aber doch unerwartet auf: Entgegen einer Auskunft vom letzten Montag musste doch noch ein Hafenrundfahrtsboot während der Wettkämpfe die Eisenbahnbrücke passieren. Doch am Ende klappte alles gut. „Ich durfte noch über die Brücke, dann ging sie hoch“, berichtete Dietrich Steinke vom SV Condordia Neermoor. Der Läufer, der nur einmal eine Etappe des Ostfrieslandlaufes (inzwischen Ossiloop) verpasst hat, war Letzter im Sechskilometerlauf. Nach ihm reichte das Zeitfenster der Öffnung bis zum Start der „Zehner“ für die Passage der „Atlantis“ der AG Ems.

Etwas windig

Rund um den Delft ging es nach dem Start am Hafentor immer am Wasser entlang, nach der Boltentorbrücke feuerten insbesondere an Schreyershoek viele Zuschauer die Aktiven an. Mit großem Vorsprung erreichte der für den Braunschweiger LC startende Emder Fabian Weermann als Erster den Zielbereich und behielt diese Position bis zum Schluss bei. 21:02 Minuten wurden für ihn gemessen. „Es war etwas windig auf dem langen Streckenabschnitt, in der zweiten Runde bin ich etwas eingebrochen, so wurde es nichts mit dem Streckenrekord“, berichtete der Sieger im Ziel.

Hartes Stück Arbeit

„Das war hart“, meinte Finn Schneider von der Emder LG (2.; 21:36 min.) und: „Fabian hat ein ziemlich hohes Tempo vorgelegt, 3:20 Minuten auf den Kilometer, da konnte ich nicht mithalten und musste mich mit dem zweiten Platz zufrieden geben.“ Eine halbe Minute danach überquerte Sebastian Bambey (Fortuna Logabirum; 22:06) den Zielstrich. „Ich war erst Vierter, konnte mich dann aber sukzessive an den Dritten heransaugen. Es ist ein Vorteil, wenn ein anderer die Führungsarbeit macht. Eineinhalb Kilometer vor dem Ziel habe ich ihn dann überholt“, gab er seine Taktik preis.

Bereits zum dritten Mal startete die Emderin Ruth Schädlich beim Delftlauf. „Ich bin auf meiner Heimstrecke einfach vorne weggelaufen“, wunderte sie sich im Ziel nach 26:17 Minuten. Anstrengend, aber gut fand Merit Klus (Emder LG; 26:41) den Lauf. „Mama, Papa, Oma, alle standen unterwegs an der Strecke. Die Siegerin war zu weit weg, der zweite Platz reicht mir auch.“ Als dritte Frau kam nur kurze Zeit später Waltraud Klostermann (TV Norden; 26:59) ins Ziel.

Riesiger Vorsprung

34 Läuferinnen und Läufer trauten sich die fünf Runden um den Delft mit insgesamt zehn Kilometern zu. Schon nach zwei Kilometern kam Ingo Janssen von der Emder LG mit riesigem Vorsprung an der Zielmarke vorbei. Am Ende war er in sehr guten 33:36 Minuten fast drei Minuten schneller als der Zweitplatzierte. „Ich bin von Beginn an ein hohes Tempo gegangen, das hat bis zum Ende geklappt. Einen Kilometer hat noch einer mitgehalten, dann hat er abreißen lassen. Mit meinem Lauf bin ich sehr zufrieden“, so Ingo Janssen, dann ging es zum Duschen: „Zur Siegerehrung bin ich wieder da.“

Ein britischer Offizier

Für internationales Flair sorgte der Engländer Joseph Painter: Es hat Spaß gemacht, ich habe es genossen. Es gibt hier, wie in Emden, viele Mega-Läufe, unter anderem im Kreis Friesland“, fand der zurzeit in Jever wohnende Brite, der klar in 36:32 Minuten Zweiter wurde. „Ich bin als Austausch-Offizier bei der Bundeswehr in Jever beschäftigt.“ Ingo Janssen sei ihm zu schnell gewesen, fügte er noch hinzu.

16 Kilometer für Bambey

Wie schon über sechs Kilometer wurde Sebastian Bambey auch über die längere Distanz Dritter (38:30). „Ich bin zufrieden, aber auch kaputt, die ersten beiden Runden waren gut, dann merkte ich, dass ich schon vorher gelaufen war.“ Doch damit durfte er noch einmal auf das Siegertreppchen.

Start-Ziel-Sieg

„Es war ein bisschen windig, ich habe alles gegeben, was ich heute konnte, und das hat gereicht und Spaß gemacht, das ist die Hauptsache“, freute sich Vanessa Busse (Emder LG) über ihren Start-Ziel-Sieg über die lange Distanz´in 43:27 Minuten. Zu schnell angegangen war ihre Vereinskollegin Viola Steffens das Rennen, später hielt sie ihr Tempo und sicherte sich in 46:53 Minuten den zweiten Platz.

Erst in der letzten Runde zog Erika Brunen (RS-Immobilien) an Marion Baumann (TuS Zetel) vorbei und eroberte sich mit einem Vorsprung von zehn Sekunden in 47:51 Minuten den dritten Rang.

Der Erlös der Veranstaltung geht an den Verein „Das Boot“.

Quelle: Emder Zeitung vom 25.09.2023
www.EmderZeitung.de