834.000 € für Kickers, Larrelt und Borssum

Naturrasensanierungen – Kunstrasenplätze kein Thema mehr.

Wie schon im Sport-Entwicklungsplan der Stadt Emden aufgeführt, werden drei Vereine ihre Sportplätze umfangreich sanieren. Bei Kickers Emden werden nach der Saison die Bagger anrollen, bei den beiden anderen Vereinen werden die Gelder fließen, wenn die Maßnahmen bis spätestens zum 31. August 2026 umgesetzt worden sind – vorbehaltlich der Genehmigung des Haushalts der Stadt Emden durch Hannover, sagte die Ausschussvorsitzende Andrea Risius. Die Zuschüsse belaufen sich auf rund 834.000 Euro.

An Kosten gescheitert

Angeregt im Sport-Entwicklungsplan waren Kunstrasenplätze in den Stadtteilen Borssum, Conrebbersweg, Herrentor und Larrelt. Während der TuS Rot-Weiß Emden einen Kunstrasenplatz in Eigenregie umgesetzt hat und auch die Eintracht Emden JFV im Herrentorviertel über ein künstliches Geläuf verfügt, scheitert die Umsetzung in Larrelt und Borssum nicht zuletzt an den Kosten. Im günstigsten Fall rund 800.000 Euro müssen dafür zurzeit veranschlagt werden. Die Vereine können aber bei größtmöglicher Bezuschussung die hohen Eigenanteile nicht stemmen.

Deshalb beschreiten Blau-Weiß Borssum und die Sportfreunde aus Larrelt einen anderen Weg. Größtes Problem in Borssum: Der Rasenplatz im Emsstadion ist vor 50 Jahren entstanden und wurde auf dem alten Schlackeplatz angelegt. Die Drainage liegt hier unter der Schlacke, ist damit wenig funktionell. „Wahrend wir im Winter einen total wichen Boden haben, ist der in den Sommermonaten wie Beton“, sagte BWB-Vorstandsmitglied Marco Münkenwarf. Dazu soll die Zuwegung über den Haupteingang erneuert werden. Für den Kostenrahmen von 389.092,37 Euro erhält der Verein einen Zuschuss aus dem Stadtsäckel von 280.000 Euro.

Auch die Larrelter sehen aus Kostengründen davon ab, einen Kunstrasenplatz umzusetzen. Dafür soll der B-Platz umfangreich saniert werden und eine Flutlichtanlage mit vier Masten erhalten. Drei Herren- und elf Jugendmannschaften nutzen das Gelände an der Wolfsburger Straße. „Wir werden auf dem B-Platz den Boden abtragen, eine Drainage einbauen, Betonfundamente für das Flutlicht gießen und nach Auftrag des neuen Bodens den Rasen neu einsäen“, erklärte der 2. Vorsitzende Erich Saueressig die Maßnahme. Die Kosten wurden hier mit 383.319,91 Euro veranschlagt, auch hier ist der Zuschuss seitens der Stadt in Höhe von 280.000 Euro.

Last, but not least steht bei Kickers Emden schon in diesem Jahr die Sanierung des A-Platzes an. „Ich kenne den Platz ja auch noch aus Drittligazeiten, aber so schlimm wie jetzt war er noch nie“, sagte Kickers-Trainer Stefan Emmerling den Ausschussmitgliedern. BSV-Kapitän Bastian Dassel erklärte, dass auf dem Rasenplatz in den vergangenen Monaten viele Unterhaltungsmaßnahmen gestemmt wurden. „Ich spiele jetzt schon acht Jahre hier, aber wie Stefan schon sagte, so schlecht war der Platz noch nie. Wir stoßen an unsere Grenzen.“ Der Oberligist musste einige Spiele in Emden absagen, oder konnte nur unter schwierigen Bedingungen spielen.

Eigenanteil geschrumpft

Bereits vor zwei Jahren sollten die Bagger im Ostfriesland-Stadion anrollen, doch nach den Worten von Dassel machte der Ukraine-Krieg und die damit einhergehenden Lieferengpässe sowie steigenden Kosten dem Verein einen Strich durch die Rechnung. Kickers Emden beantragte jetzt einen weiteren Zuschuss in Höhe von 108.000 Euro zusätzlich zu den bereits im Ratsbeschluss vom 15. März 2021 genehmigten 166.500 Euro (100.000 Euro von der Stadt, 66.500 Euro vom Stadtsportbund). Auch dieser Zuschuss fand Zustimmung unter den Ausschussmitgliedern, die am Ende einstimmig für die Zuschüsse votierten. Der neue BSV-Vorsitzende, Hendrik Poppinga, ist froh, dass der Eigenanteil des Vereins durch diesen zusätzlichen Zuschuss auf jetzt 92.000 Euro schrumpft.

Kurzfristiger Zuschuss

Daneben hat auch der FC Frisia Emden Pläne für die Sanierung der Sportanlage beim Stadtsportbund (SSB) vorgestellt. Weil dort aber die Zuschüsse deutlich geringer ausfallen werden und aus den jährlichen Bordmitteln des SSB bezahlt werden können, erfolgt bei dieser Sanierungsmaßnahme eine kurzfristige Bezuschussung durch den SSB. Die Sportausschuss-Vorsitzende Andrea Risius betonte zum Schluss noch einmal: „In vielen Gesprächen mit den Vereinen, dem Stadtsportbund und der Verwaltung ist jetzt eine gute Lösung gefunden worden.“ Peter Bartsch, als Vorsitzender des SSB bedankte sich für das einstimmige Votum und Reiner Mensen aus dem SSB-Vorstand sagte, dass sich die anderen Vereine keine Sorgen machen müssen, dass sie zu kurz kommen würden.

Quelle: Emder Zeitung vom 07.03.2024
www.EmderZeitung.de