Das Emder Adventsschwimmfest lief reibungslos über die Bühne
„Alle Jahre wieder”…: Unter dem Eingangs-Motto des alten Weihnachtsliedes hat auch in diesem Jahr das Adventsschwimmfest des SV Neptun Emden gestanden. Und die Emder hatten gleich mehrfach einen Grund zum Feiern. Nicht nur, dass es wieder einmal sehr gute Zeiten der Aktiven zu sehen gab. Auch das Schwimmfest an sich feierte mit der 50. Auflage ein Jubiläum. Und dann durften die, die es am Samstag wussten, auch ihrem ersten Vorsitzenden, Matthias Drüner, gratulieren: Er feierte seinen 48. Geburtstag.
Dass aber manche guten Zeiten nicht nur an der richtigen Wende, der einstudierten Technik oder auch der mentalen Verfassung der jeweiligen Schwimmer liegen, diese Erfahrung machten die Aktiven des TV Meppen. Als sie losfahren wollten, herrschte in der Stadt im Landkreis Emsland dichtes Schneetreiben. Und so entschied das Team, doch nicht nach Emden zu fahren. Also stellte der TV Meppen keinen Starter? Mitnichten, denn eine junge Schwimmhttps://www.ssb-emden.de/wp-admin/media-upload.php?post_id=1264&type=image&TB_iframe=1erin wollte es wissen. „Lara wollte unbedingt zum Schwimmfest, und so bin ich losgefahren, allerdings wäre ich sofort umgekehrt, wenn es gefährlich gewesen wäre”, sagte ihr Vater Daniel Meyer. Richtung Leer gab es dann aber gute Wetterbedingungen.
Und die zehnjährige Lara war am Ende ganz zufrieden mit ihren Ergebnissen. Einmal Neunte, zweimal Vierte und einmal Zweite: Das war am Ende ihre Ausbeute. „Ich habe mich auf einigen Strecken verbessert”, sagte sie. Sie fand es toll, dass ihr Vater noch nach Emden gefahren ist. Denn: „Das war sehr schön hier”, war ihr Fazit. Gut hätte sie es gefunden, wenn die anderen aus ihrem Verein noch nachgekommen wären. Um die Mittagszeit, diesmal bei besserem Wetter, machte sich Lara mit ihrem Vater wieder auf den Heimweg.
Die Vereine aus den Niederlanden waren sehr präsent
Während traditionell der Gastverein immer die meisten Starter stellt, waren es diesmal die Vereine aus den Niederlanden, sechs an der Zahl, die mit 224 Starts sehr präsent in der Friesentherme vertreten waren. Und die Schwimmsparte des TuS Pewsum schaffte es sogar, dem MTV Aurich den Rang der drittmeisten Starter abzuluchsen. „Mein Sohn Hendrik hat eine lange Pause gemacht, schwimmt nur ab und zu und will diesmal die 100 Meter Freistil unter einer Minute schaffen”, sagte TuS-Spartenleiter Jochen Risto. Dieses Ziel hat er nur knapp verpasst. Insgesamt zeigten sich die Pewsumer aber sehr zufrieden mit ihrem Abschneiden.
Überaus zufrieden war auch Merle Drüner. Die 18-jährige Tochter des Neptuner Vereinsvorsitzenden studiert in Köln. Nach einigem Hin und Her hat sie sich der Schwimmgemeinschaft Schwimm-Team Köln angeschlossen. „Sechsmal die Woche trainiere ich, so um die 16 Stunden”, sagte sie. Ob denn neben dem Studium überhaupt Zeit dafür sei? „Ich habe mit drei Jahren mein Seepferdchen gemacht.” Schwimmen gehöre für sie einfach zum Tagesablauf dazu. „Da kann ich mich ordentlich auspowern”, sagte die Lehramts-Studentin. Mit zwei zweiten und zwei ersten Plätzen war es für sie ein gutes Wochenende. Und dann gab es ja auch noch im Hause Drüner etwas zu feiern.
Obwohl es immer wieder, sei es beim Adventsschwimmfest oder auch beim Sprintmeeting, gut läuft, denkt Matthias Drüner daran, kürzer zu treten. „Ich mache ja auch noch die ganze Vereinsarbeit, und da muss jetzt jemand anderes einmal die Wettkampfplanung übernehmen”, sagte er. Noch weiß er nicht, wer das sein könnte, aber er und seine Vorstandskollegen arbeiten daran. „Schließlich möchte die Familie auch noch etwas von mir haben.”
Alles in allem gab es erneut viele zufriedene Gesichter
Verlassen kann sich Drüner auf ein eingespieltes Team an Helfern. Und SV-Schwimmwart Thomas van Hoorn dankte zudem den Eltern, ohne die vor allem Wettkämpfe außerhalb Emdens kaum zu meistern wären. „Sie stehen als Fahrer oder Kampfrichter zur Verfügung, das hilft uns ungemein, da brauchen wir sie dringend”, sagte van Hoorn. „Ich bin aber auch sehr froh, dass wir so einen 1. Vorsitzenden haben.” Die Arbeit von Drüner ist immens, sagte er, und könnte nicht hoch genug geschätzt werden.
Der Wettkampf steht und fällt natürlich auch mit der Friesentherme. „Wir dürfen zum Glück hier wieder unsere Veranstaltung durchführen, da für bedanke ich mich sehr.” Doch auch bei Sport Berkhahn wollte sich Drüner bedanken. „Wir hatten uns vorgenommen, zum Jubiläum etwas Besonderes zu machen”, sagte Drüner. Da ginge vieles nicht, weil das Geld dafür einfach nicht da ist. So war die Überlegung, allen Startern ein Handtuch zu überreichen (siehe Foto). „Nicht nur, dass die Handtücher pünktlich da waren, Sport Berkhahn hat uns auch finanziell unter die Arme gegriffen.”
Alles in allem gab es erneut viele zufriedene Gesichter in der Friesentherme. Und das von SV-Mitglied Hans-Jürgen Clauß sieht immer ganz besonders zufrieden aus. Denn nicht nur, dass er sich als freiwilliger Helfer intensiv mit einbringt. Er hat am Beckenrand auch Grund zum Jubeln, denn mittlerweile schwimmen die Kinder seines Sohnes und seiner Tochter auch um gute Zeiten mit. So wird nicht nur im Hause Clauß der Staffelstab von Generation an Generation weitergereicht. Auch davon lebt ein Verein und der SV Neptun Emden nicht minder.