SF Larrelt, TB Twixlum und FA Wybelsum wollen anscheinend enger zusammenrücken.
Die Gerüchteküche innerhalb der Emder Fußballszene brodelt schon länger, doch was ist dran an den Überlegungen von SF Larrelt, TB Twixlum und FA Wybelsum, sportlich auf lange Sicht noch enger zusammenzurücken? Gestern soll es in den drei Vereinen Treffen der beteiligten Personen gegeben haben, heute Abend gibt es eine gemeinsame Pressekonferenz im Sportheim von TB Twixlum.
Alle drei Vorsitzenden, Norbert Beek für SF Larrelt, Martin Remmers für TB Twixlum und Ansgar Hinrichs für FA Wybelsum, haben Anfrage bisher sehr ausweichend beantwortet und immer auf den Pressetermin hingewiesen. „Wir werden vorher nichts dazu vermelden, wollen erst unsere Mitglieder informieren und vorher viele Fragen klären”, sagte unter anderem Hinrichs. Klar scheint bisher, dass die Vereine in Sachen Fußball eine Linie fahren und wie im Jugendbereich wahrscheinlich eine Spielgemeinschaft gründen wollen.
Hintergrund dieser Überlegungen sollen unter anderem sein, dass es immer schwieriger wird, schlagkräftige Mannschaften zu bilden. So spielt zwar SF Larrelt in der Bezirksliga, doch insgesamt ist die Fluktuation innerhalb der Emder Fußballvereine sehr hoch. Neben Larrelt spielt noch BW Borssum in der Bezirksliga. Und außerhalb der Stadtgrenzen kommt dann noch der TuS Pewsum dazu. Zwischen Larrelt und dem TuS hat es in der Vergangenheit einen regen Spieleraustausch gegeben.
Die Frage bei einem Zusammenschluss ist natürlich auch, unter welchen Namen die neue Mannschaft auftritt und wo sie starten wird. Spielgemeinschaften gibt es nur bis zur Ostfrieslandliga. Gespräche mit dem stellvertretenden NFV-Vorsitzenden vom Kreis Ostfriesland, Rainer Hoffmann, soll es vonseiten der drei Vereine auch gegeben haben, zudem ist der Stadtsportbund und auch Teile der Stadtverwaltung informiert. Die Signale sollen dabei durchaus positiv gewesen sein.
Das Bestmögliche herausholen für den Verein, ist das Bestreben aller Vorsitzenden. Im Jugendbereich klappt die Zusammenarbeit im Westen von Emden sehr gut. Da sind sich die Vorsitzenden einig. Ein Grund mehr für die Verantwortlichen, auch über den Zusammenschluss der Herren- und Frauenmannschaften nachzudenken. Dabei soll der Fußball, so heißt es unter anderem auch, nur der erste Schritt sein, um langfristig zusammenzuwachsen. Die drei Vereine haben zusammen fast 2000 Mitglieder.
Mittlerweile soll auch schon diskutiert worden sein, dass es im Falle einer sehr engen Kooperation eine eigene Sportanlage mit einem Kunstrasenplatz geben soll. Vielleicht wird diese neue Sportanlage irgendwo im Schnittpunkt von Larrelt, Twixlum und Wybelsum angesiedelt sein, wenn sich die Vereine nicht anderweitig dahingehend einig werden, bestehende Anlage zu nutzen. Wie schon die lange Arbeit am Zusammenschluss der Krummhörner Vereine zu einem Jugendfußballverein gezeigt hat, ist auch das „Kirchturmdenken” innerhalb der Emder Fußballvereine groß. Der Zusammenschluss des VfB Stern mit Spiel und Sport (SuS) Emden sowie vielleicht auf längere Sicht zusammen mit FT 03 Emden scheiterte unter anderem am Votum der Mitglieder. Einig ist sich die Emder Fußballszene und sind sich auch die drei Vorsitzenden Beek, Remmers und Hinrichs, dass im Herrentorviertel damals eine „Fußballmacht” hätte entstehen können.
Was davon letztlich geblieben ist, das wollen die drei Vorsitzenden in ihren Vereinen nicht erleben – der VfB Stern ist Geschichte und dem Namen nach nur noch bei Amisia Wolthusen präsent, die Fußballabteilung von SuS wurde in den Jahren immer kleiner. Zwar sind sich Beek, Remmers und Hinrichs einig, dass ihre drei Vereine von den Sparten her sehr breit aufgestellt sind und auch von den Mitgliederzahlen her das mit dem Herrentorviertel nicht vergleichbar ist, doch der Mitgliederschwund macht sich nicht nur im Fußball bemerkbar. Hier und da gibt es Überlegungen, mit neuen Sparten die Vereinsattraktivität zu steigern. Das Aushängeschild ist und bleibt allerdings der Fußball.
Noch ist das alles Zukunftsmusik, die drei anstehenden Jahreshauptversammlungen in Twixlum (2. März), Larrelt (9. März) und Wybelsum (Ende März) versprechen aber schon aufgrund dieser Überlegungen jede Menge Zündstoff. Hier und dort ist zu hören, dass anfängliche Bedenken seitens der Mitglieder allerdings immer mehr ausgeräumt werden konnten.
Quelle: Emder Zeitung vom Montag, 25. Februar 2019, Seite 15
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