Nordseehalle – Das Nutzungskonzept für den Umbau der Nordseehalle sieht Priorisierungen vor.
Bis die umgebaute Nordseehalle für Emder Schulen, Vereine und Veranstalter nutzbar ist, werden rund fünf Jahre ins Land gehen. Voraussichtlich 2027 soll der offizielle Spatenstich für das 13,5 Millionen Euro schwere Projekt erfolgen, vorher sind noch Planungen und Absprachen nötig. Was aber schon jetzt klar ist: Es gibt eine konkrete Priorisierungsliste für die künftigen Nutzergruppen. Denn die Begehrlichkeiten nach Hallenplatz sind in der Seehafenstadt sind hoch, das vorgeschriebene Nutzungskonzept des Lenkungskreises musste den Kuchen auf möglichst viele Akteure verteilen. Dieses war von Oberbürgermeister Tim Kruithoff am Montag offiziell vorgestellt worden und schlüsselt genau auf, wer wann den Hallenschlüssel bekommen soll.
Gewinnen tut dabei der Schulsport, der mit 35 Prozent Anteil der buchbaren Zeiten in der Nordseehalle das größte Stück bekommen. Sie kommen werktags von 7.30 bis 17 Uhr zum Zug. Auf immerhin 25 Prozent Anteil können dann Emder Sportvereine hoffen, denen künftig die Abendstunden gehören sollen. Rund 20 Prozent entfallen jeweils auf die Bereiche Freizeit und Kultur, für die an Wochenenden sowie in Ferienzeiten die Nordseehalle von 8 bis 22 Uhr bereitstehen soll – außer, es finden dann Veranstaltungen statt.
Bei wiederkehrenden Terminen, die im Sportbereich keine Seltenheit sind, soll der verfügbare Raum dann nach folgenden Kriterien vergeben geben: Schulsport kommt vor Vereinssport, Wettkämpfe vor Freizeit, Hallensport vor Freiluftsport, Kinder und Jugendliche vor Erwachsenen. Inklusive Angebote und solche mit erhöhtem Platzbedarf erhalten Vorrang anderen. Die Buchung soll dann digital über ein eigenes System möglich werden, freie Kontingente werden kurzfristig und flexibel verteilt, heißt es in der Vorstellung des Nutzungskonzepts.
Dass der Sport – besonders Schulsport – präferiert wird, ist vor allem der Raumnot in Emden geschuldet. Wie Kruithoff am Montag betonte, sind vorhandene Hallen und Räume der Stadt komplett belegt. Im Breitensport gibt es akute Defizite, vor allem in den Abendstunden – und, so der Oberbürgermeister in dem Zusammenhang, können auch nicht alle Vereinssportarten immer nur abends angeboten werden. Denn auch da widerspricht dem Teilhabegedanken.
Die neue Nordseehalle mit der vorgesehenen optionalen Dreiteilung über Trennwände soll hier als flexibler Schmelztiegel dienen, wo gegebenenfalls auch zwei oder gar drei Nutzungen parallel stattfinden. Gerade der Bereich Veranstaltungen soll davon profitieren, in Ruhe die Bühne aufbauen zu können, während nebenan noch Basketball gespielt wird.
Bis Schulen und Vereine ihre Kalender neu abstimmen müssen, dauert es indes noch. Die neue Nordseehalle – Kruithoff sprach von einer kompletten Entkernung – wird wohl erst 2030 stehen. Der Spatenstich ist für Anfang 2027 angesetzt, aktuell laufen Ausschreibungen und die Suche nach einem Planer. Die Bauzeit wird wohl drei Jahre betragen. Immerhin: Vereine können schon vorher auf Hallenzeiten in der neuen Multihalle der Hochschule Emden/Leer hoffen, die bis 2026 stehen soll. Zwar wird der Raum dort kleiner und vorwiegend dem Hochschulsport vorbehalten sein, freie Slots soll es dort aber trotzdem geben.
Quelle: Emder Zeitung vom 08.05.2025
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