Neuer Vorstand will Kickers Emden in die Zukunft führen

Der eine erhielt Applaus und Dank, der andere erbte eine große Aufgabe: Der BSV Kickers Emden hat am Donnerstagabend einen neuen Vereinsvorstand gewählt und seinen alten nach zehn bewegten Jahren verabschiedet. Überraschungen gab es dabei zwar nicht – diese Redaktion hatte die Namen aller Kandidaten bereits veröffentlicht – dafür skizzierte das neue Führungsgremium schon einmal einige ambitionierte Zukunfts-Pläne. „Wir brauchen eine saubere, wirtschaftliche Ausgliederung“, sagte Eckhard Sanders, neuer 2. Vorsitzender, und sprach damit den aktuell wichtigsten Job an, den er und seine Mitstreiter erledigen müssen. Das neue Führungsgremium sieht allerdings noch mehr dringende Handlungsfelder – etwa die schwindenden Mitgliederzahlen – und hat bereits ein paar Ideen in der Schublade.

Der Neue war im Urlaub

Neben dem neuen „zweiten Mann“ Sanders wurde auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Hotel „Faldernpoort“ Hendrik Poppinga zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, der sich in den sich in den vergangenen Monaten ins Zahlenwerk des BSV kniete und die nötigen Bilanzen erstellt, befindet sich derzeit aber im Ski-Urlaub in Österreich und war genauso ortsabwesend wie die neuen Vorstandsmitglieder Reiner Bruns (ehemaliger Sportlicher Leiter bei Kickers) und Nils Andersson (ehemaliger Spieler und Betriebsleiter beim Bau- und Entsorgungsbetrieb Emden). Dafür stellten sich vor: die neue Schatzmeisterin Ute Specht, Steuerberaterin und Partnerin aus Poppingas Kanzlei, Markus Tebben, eigentlich Vorsitzender des benachbarten TuS Rot-Weiß Emden, künftig aber auch zuständig für die Jugendabteilung bei Kickers, der Fanbeauftragte Philipp Hardtke und eben Sanders.

Die meisten Kandidaten wurden einstimmig oder mit wenigen Enthaltungen gewählt. Bei der Wahl von Rot-Weiß-Chef Tebben regte sich allerdings leichter Widerstand, eine kleine Gruppe um den alten Vorstand stimmte gegen ihn. Auswirkungen hatte das aber nicht. „Markus Tebben ist Vorsitzender unseres Nachbar-Vereins. Das finde ich unglücklich“, begründete Ex-Vorstand Ammermann. „Kickers braucht Leute, die mit voller Kraft für den BSV da sind.“ Die Kompetenz von Tebben stehe dagegen außer Frage.

Der Weg ist frei

Schon im Herbst wird sich Kickers wieder auf die Suche nach einem neuen 1. Vorsitzenden machen müssen. Poppinga hatte angekündigt, dieses Amt nur übergangsweise auszuüben. Im Herbst, wenn die Finanzen sortiert, die letzte Bilanz erstellt und die Ausgliederung der ersten Herren in eine GmbH auf die Schiene gesetzt sein soll, will er den Posten wieder aufgeben (wir berichteten).

Der alte Vorstand um Dr. Jörg Winter trat, wie bereits angekündigt, geschlossen zurück. „Es ist wichtig, dass wir jetzt den Weg frei machen“, sagte Winter. Junge, unverbrauchte Leute müssten ran, um die angepeilte Ausgliederung der Oberliga-Mannschaft in eine Fußball-GmbH zu realisieren.

Hinter Winter und seinem 2. Vorsitzenden Albert Ammermann, die beide nach außen hin die Köpfe des Vereins waren, wirkten Matthias Nittmann (Finanzen), Hermann Fokken (Infrastruktur) Bernd Potthast (Justiziar), Jens Swyter (Marketing/Digitales) und Talea Meinen (Schriftführerin) im bisherigen Vorstand mit. Die 57 anwesenden Mitglieder verabschiedeten sie mit Applaus. Ihre Anerkennung brachten auch der ehemalige Vereins-Chef Günther Kunz und der Vorsitzende des Stadtsportbundes, Peter Bartsch, zum Ausdruck. „Vorstandsarbeit ist weiß Gott nicht immer nur Vergnügen. Es ist knüppelharte Arbeit, viel Ärger und wenig Dank“, beschrieb Kunz seine Erfahrung.

Quelle: Emder Zeitung vom 02.03.2024
www.EmderZeitung.de