Matjeslauf-Historie – Mit einem neuen Hauptsponsor steigerte sich die Teilnehmerzahl beim Firmenlauf enorm.
Die Verantwortlichen der Emder Laufgemeinschaft (ELG) sind guten Mutes, wenn sie auf das übernächste Wochenende blicken: Dann wird am Samstag, 28. Mai, der 30. Emder Matjeslauf über die Bühne gehen. „Endlich“, sagen die Initiatoren, steht dem Läuferfest im Herzen der Stadt nach zwei Jahren coronabedingter Pause nichts mehr im Wege.
Bei 30 Jahren Matjeslauf gab es viele Anekdoten und Begebenheiten, die Helmund Kerkhoff von der ELG zusammengetragen hat. Die Sportredaktion dieser Zeitung möchte in loser Folge die Zeit seit dem ersten Start 1991 Revue passieren lassen. Schließlich hatte sich die ELG erst 1989 gegründet, zwei Jahre später den ersten Matjeslauf an den Start gebracht, obwohl es in Emden zu der Zeit keine Volksläufe mehr gab.
Aus dem 8-Seemeilen-Lauf wurde ein amtlich vermessener 10-Kilometer-Lauf, auf dem offizielle Bestzeiten gelaufen werden konnten. Lokale Filmteams kamen und gingen. 2001 kam Otto persönlich. Es wurde ein Film gedreht mit dem Titel „Ein Star und seine Heimat“. Gedreht in Emden, Pilsum und Greetsiel. Zwischen den einzelnen Szenen wurden die Lieder von Otto gebracht, beispielsweise „Englishman in New York“, oder auch „Bin ein kleiner Friesenjunge“. Diese Beiträge wurden voll ausgespielt, nicht nur kurz angespielt wie in seinen Shows.
Sechs Jahre nachdem beim Matjeslauf mehr als 1000 Läufer die Ziellinie überquerten, gab es 2002 den nächsten Rekord: Diesmal kamen mehr als 2000 Finisher ins Ziel. Fünf Jahre später (2007) wurde sogar die 3000-Marke geknackt.
„Mit dem Einstieg des Sponsors Runtime im Jahr 2008 wurde der Firmenlauf über 5 Kilometer so richtig in Schwung gebracht“, erinnert sich Kerkhoff. Die Chip-Wertung konnte finanziert werden und „powered by Emder Zeitung“ wurden die Teilnehmerzahlen des Firmen-Laufes von 800 auf knapp 2000 gepusht.
Der 5-Kilometer-Lauf wurde zum Runtime-Firmenlauf. Aktiv wurden Emder Firmen beworben, mit Läuferteams daran teilzunehmen. In vielen Büros und Werkstätten hingen Urkunden und Teamfotos. „Von 2008 bis 2014 war die Firma Runtime mit Walter Büttner die treibende Kraft“, so Kerkhoff. Die Teilnehmerzahlen wurden höher als die Strecke aufnehmen kann. „Für die Läufer steht jedoch der Wettstreit der Firmen untereinander und vor allem der Spaß am Ereignis im Vordergrund.“
Die Unterstützung und Atmosphäre entlang der Strecke wurde ständig besser. „Der Matjeslauf wurde im Emder Bereich zur Kultveranstaltung und sucht im Norden seinesgleichen“, sagt Kerkhoff. Angeregt von den Sponsoren wurde vor dem Lauf auch eine Talkshow, der Matjes-Talk veranstaltet. Hier ging es nicht nur um Sport. Es wurden jedoch auch bekannte Sportler eingeladen. „Lokale Größen waren unter anderem Stefan Immega oder deutsche mit internationaler Bedeutung, einmal Stephane Franke da, der eher etwas spröde in der Kommunikation war“, so Kerkhoff.
Und 2008 war Ulrike Maisch aus Rostock eingeladen (damals amtierende Europameisterin im Marathonlauf, 2006 Göteborg). Sie hatte einen sehr sympathischen Auftritt bei der Talkshow, gab mehrere Startschüsse und lief bei den 10 und 5 Kilometer mit. „Beim 5 Kilometer-Lauf startete sie mit mir zusammen in der letzten Reihe. Wir liefen Slalom und überholten gemeinsam locker viele Läufer. Zwei Kilometer vor dem Ziel sagte sie ’jetzt müssen wir noch mal zulegen’ – und weg war sie. Mit Spaß und viel Ehrgeiz fegte sie ins Ziel. Bei mir reichte es am Ende noch zum 2. Platz in der Altersklasse.“
Zum 20. Jubiläum gab es 2010 viele rote und gelbe Luftballons an der Strecke. Georg Diettrich gewann zum 5. Mal in Folge, sein insgesamt 7. Sieg. Zwei Jahr später gab es den nächsten Teilnehmerrekord – mehr als 4000 Finisher.
Quelle: Emder Zeitung vom 23.05.2022
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