Volleyball – Was sind die Stärken, was die Schwächen der Emder Volleys? Die Analyse nach drei Heimspielen.
Da ist zuerst ein guter Kampf- und Teamgeist zu nennen. Kein Ball wird verloren gegeben, sofern nur ein Hauch einer Chance besteht, ihn noch zu spielen. Da ist außerdem eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen. Erfahrene Kräfte wie Anke Dehne, Karina Deepen und nicht zuletzt Lena van Scharrel, die einzige aus der legendären Borssumer Serien-Aufstiegsmannschaft, sind in der Lage, in kritischen Situationen die nötige Ruhe und Übersicht zu behalten.
Dazu kommen die „Jungen Wilden“ wie Sara Hoogstraat, Yasmin Cornelius, Julia Biskub, Neele Schweikard, Carolin de Vries, die immer für einen Klasse-Schlag gut sind. Mit Karina Deepen und Carolin de Vries verfügt Trainer Nils Ciach zudem über zwei gute Stellerinnen, die mit viel Übersicht das Spiel gestalten können. „Ein kleiner Luxus“, räumte Ciach in einem Spiel-Nachgespräch ein.
Außerdem hat Ciach einen guten Unterbau: In den letzten Spielen haben beispielsweise Samira Bousri und Engeline Hoffmann als Verstärkerinnen aus der Reserve wichtige Punkte geliefert. Auf der Emder Haben-Seite ist auch zu verbuchen, dass es gelungen ist, Nils Ciach wieder auf die Emder Trainerbank zu holen. Er passt einfach ideal in den Verein.
Muss sie wohl haben, sonst gäbe es keine Niederlagen. Ist einerseits die Frische und gelegentliche Ungestümheit der jungen Spielerinnen ein Plus, so ist gleichzeitig als Minus zu verbuchen, dass die Leistungen der „Jungen“ nicht immer konstant sind. Da knallt eine Spielerin den Gegnerinnen den Ball nach allen Regeln der Kunst unblockbar ins Feld, um anschließend den Aufschlag ins Netz zu ballern. Die wachsende Erfahrung und Routine werden hier sicher weiter helfen.
Zwar hat sich die Abwehr von Emdens Nummer 1 im Vergleich zu früher deutlich verbessert, als es doch mehr Patzer und Missverständnisse in Annahme und Abwehr gab. Die beiden Gegner am letzten Samstag haben den Emderinnen aber beide gezeigt, dass auf diesem Gebiet noch ein bisschen Luft nach oben ist.
Alles in allem sind sich in dieser Liga die meisten Teams recht ebenbürtig. Das sieht man schon allein daran, dass vier der sechs Emder Spiele über vier Sätze gingen. Selbst Zu-Null-Siege wie in Lingen oder gegen Löningen waren keine Spaziergänge, auch bei den designierten Absteigerinnen vom SC Halen gaben die Emderinnen einen Satz ab. Die stärksten Teams sind wohl Blau-Weiß Lohne und SVA Salzbergen, die bisher kein Spiel verloren haben.
Es ist nach wie vor eine Bank. Die tatkräftige Unterstützung von der Galerie ist mit Sicherheit eine wichtige Unterstützung und genauso vorhanden wie zu besten höherklassigen Zeiten. Nach Trainer Ciachs Einschätzung hatte das Publikum wesentlichen Anteil am Sieg im ersten Spiel am Samstag. Der Titel „Hexenkessel“ ist weiter gerechtfertigt. Allerdings: Im zweiten Spiel am Sonnabend war auch zu merken, dass allein die Galerie die Punkte nicht machten kann.
Ein bisschen Raum für kreative Ideen bei den Fans besteht auf dem Gebiet, die Anfeuer-Parolen auf das Gesamt-Emder Bündnis zu übertragen. Aber „Heja, Beee-Weee-Beee“ ist nicht so einfach auf „Emder Volleys“ zu übertragen. Außerdem: Wenn die Fans im Eifer des Gefechts mal in alte Borssumer Parolen verfallen, ist das nun wirklich nicht spielentscheidend.
Die sind ganz gut. Emden hat noch zwei Spiele, Cappeln noch eins. Beide Emder Gegner sind die vermeintlich leichteren. Die Emder Volleys könnten also noch auf Platz 3 springen. Wenn alle am Ball bleiben, müsste auch in der nächsten Saison ein Platz in der oberen Hälfte drin sein.
Quelle: Emder Zeitung vom 04.05.2022
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