Engagement – Erstmals wurde der Preis „Ehrensache“ vergeben – Jury wählt drei Sieger aus.
Was haben ein 26-jähriges Mitglied des Integrationsrates, ein 16-jähriger Jungpolitiker und ein 25 Jahre alter Läufer gemeinsam? Für sie alle ist es „Ehrensache“, sich ehrenamtlich in Emden zu engagieren – und deshalb sind sie jetzt mit dem gleichnamigen Preis für junges Engagement ausgezeichnet worden. Der Preis wurde erstmals durch die Stadt vergeben .
Dabei war die Wahl für die Jury alles andere als leicht, denn insgesamt hatten die Stadt mehr als 40 Vorschläge erreicht. Diese reichten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 27 Jahren, für die etwa das Jugendzentrum in Larrelt oder eine Kirchengemeinde zu einer zweiten Heimat geworden sind und die ihre Begeisterung für die Gemeinschaft an andere weitergeben. Da sind junge Feuerwehrleute, Kräfte des Technischen Hilfswerks und der DLRG, die im Notfall ihre Freizeit Freizeit sein lassen, um zum Einsatz auszurücken. Da sind all jene, die sich in Sportvereinen um den Nachwuchs kümmern, und solche jungen Menschen, die dafür Sorge tragen, dass Traditionen wie das Schützenwesen oder die Begeisterung für Eisenbahnen nicht aussterben. Am Ende aber entschied sich die zehnköpfige Jury für drei junge Menschen, deren Engagement in besonderer Weise hervorstach und die dafür mit einem mit 500 Euro dotierten Preis für ihren Verein und einer Trophäe ausgezeichnet wurden.
Jan Aiko van Hove kennt man vor allem laufend. Seit zehn Jahren arbeitet er im Vorstand der Emder Laufgemeinschaft mit. Und wenn der Studienrat am Johannes Althusius Gymnasium (JAG) so richtig losläuft, dann kann Oberbürgermeister Tim Kruithoff nicht mehr mithalten. „Während man Jan Aiko gar nichts ansieht, muss ich schon ins Sauerstoffzelt“, sagte der OB in seiner Laudatio. Van Hove selbst hatte zwar gewusst, dass man ihn für den Preis vorgeschlagen hatte, allerdings hatte der 25-Jährige nicht damit gerechnet, auch ausgezeichnet zu werden – und ein bisschen schlechtes Gewissen hatte er letztlich auch: „Hier gibt es so viele tolle Menschen, die sich engagieren und den Preis ebenfalls verdient hätten.“
Ähnlich sah das auch der Jüngste im Bunde der Ausgezeichneten, Jannik Vogler. Seit zwei Jahren ist er im Jugendparlament (JuPa) als stellvertretender Vorsitzender aktiv und verbringt seine Freizeit aktuell damit, ein Treffen aller Jugendparlamente in Niedersachsen auf die Beine zu stellen. Daneben engagiert er sich im Kanu-Club seiner Heimatstadt und ist als Schülersprecher am JAG und dort auch im Klimarat aktiv – und reißt mit seiner Begeisterung für die Dinge, die er anpackt, auch noch andere mit.
Beeindruckend ist auch das Engagement Dursun Tüfekcis: Der 26-jährige Student hat gegen alle Widrigkeiten in seinem Leben angekämpft und sich vom Hauptschüler zum Masterstudenten hochgearbeitet, ohne dabei sein soziales Engagement aus dem Blick zu verlieren. Neben seinem Einsatz in der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Emden ist er im städtischen und niedersachsenweiten Integrationsrat aktiv und engagiert sich zudem bei der Plattform ArbeiterKind.de. Dafür jedoch ausgezeichnet zu werden, damit hatte Tüfekci nicht gerechnet. „Ich habe gedacht, nachdem so viele Namen vorgelesen wurden, dass man mich einfach vergessen hat.“ Entsprechend gerührt war der junge Mann, als ihm Jurymitglied Malte Kröger-Vodde Urkunde und Preis überreichte.
Quelle: Emder Zeitung vom 30.06.2023
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