Die Nordseehalle in Emden wird zur Sportarena

Konzept für neue Nordseehalle vorgestellt. – In Emden soll künftig der Schulsport bei der Hallenbuchung prägeriert werden.

Die Nordseehalle in Emden wird zur Sportarena: Für 13,5 Millionen Euro will die Stadt das Gebäude von 1972 in den kommenden Jahren so umbauen, dass dort barrierefrei werktags Schul- und Vereinssport stattfinden kann. Nachdem der Rat den Eigenanteil von 7,5 Millionen Euro an dem Förderprojekt bereits im Herbst 2023 beschlossen hatte, liegt jetzt das notwendige Nutzungskonzept vor. Die Schwierigkeit: Es gibt viele Akteure und Begehrlichkeiten für die Halle, nicht alle werden im gewünschten Maß zum Zug kommen.

Defizite im Schulsport ausgleichen

Bei einer Vorstellung machte Oberbürgermeister Tim Kruithoff am Montag in einem Sonderausschuss deutlich, dass der Emder Schulsport künftig bei der Hallenbuchung präferiert wird: „Wir haben Defizite in diesem Bereich, die bisherigen Kapazitäten in der Stadt sind hundertprozentig belegt.“ Das vom Lenkungsausschuss des Projekts erarbeitete Konzept sieht deshalb 35 Prozent des künftigen Nordseehallen-Kalenders für Schulen vor, ein Viertel für Vereinssport. Freizeit- und Kulturveranstaltungen bekommen je 20 Prozent der jährlichen Kapazitäten zugesprochen.

Dreigeteilte Halle flexibel nutzbar

Möglich gemacht wird die Flexibilität durch die Dreiteilung der Halle mit mobilen Zwischenwänden. Wie Kulturevents-Chefin Kerstin Rogge-Mönchmeyer am Montag erklärte, könne so das zeitaufwendige Auf- und Abbauen im Bühnenbereich künftig parallel zum Schulsport erledigt werden. Oder mehrere kleine Tagungen und Veranstaltungen nebeneinander stattfinden. In der Bühne soll auch Technik vorinstalliert werden, von der viele Veranstaltungen künftig zeitsparend Gebrauch machen können. Offen bleibt aktuell die Frage des Hallenbodens – denn ein fest installierter, flexibler Sportboden würde in jedem Fall Schaden nehmen, wenn darauf Bühnen gebaut werden. Ein mobiler Sportboden ist wahrscheinlich, laut Kruithoff und Rogge-Mönchmeyer muss darüber jetzt aber ein Fachplaner entscheiden.

Neue Eiszeit kürzer und kleiner

Zu den Veranstaltungen, die sich in der neuen Nordseehalle einschränken müssen, gehört auch die Eiszeit Emden. Diese findet jetzt noch einmal in gewohnter Form statt, muss nach dem Umbau dann aber mit weniger Fläche und vier statt fünf Wochen Dauer auskommen. Als eines von drei möglichen Szenarien für die Zukunft des Events ist das laut Kruithoff der beste Kompromiss, da Emden keine anderen passenden Hallen hat und die alte Laufzeit inklusive Auf- und Abbau den Schulsport zu lange lahmlegen würde. Ganz verzichten wollte man auf keinen Fall, da die Eiszeit bisher durchschnittlich 40.000 Besucher anlockte und auch Teil des Sportunterrichts der 5. Klassen in Emden ist.

Umgebaute Halle erst ab 2030

Bis die Vision einer modernen, energiesparenden Halle Realität wird, müssen sich Emder Akteure allerdings noch gedulden: Vor 2030 wird die neue Nordseehalle wohl keine Realität. Projektplanung und Ausschreibungen laufen noch, auch müssen finale Unterlagen für den Förderantrag eingereicht werden. Wenn der Rat im Juni sein Okay gibt, ist der Spatenstich für Anfang 2027 angesetzt – mit einer Bauzeit von bis zu drei Jahren. Laut Kruithoff soll die Halle bis dahin weiter in Teilen benutzbar bleiben, auch will die Stadt sich um ein neues gastronomisches Angebot in direkter Nähe bemühen. Das ist jedoch noch nicht in den aktuellen Projektkosten eingepreist.

Quelle: Emder Zeitung vom 07.05.2025
www.EmderZeitung.de