Flutkatastrophe – StadtSportBund Emden möchte mit der Einladung ein Zeichen der Solidarität setzen.
EMDEN/ADENAU. (LR) Die schreckliche Flut-Katastrophe vor fast genau einem Jahr im Ahrtal und in weiteren Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist immer noch präsent. Zahlreiche Gebäude und Sportanlagen wurden zerstört, so dass auch viele Kinder und Jugendliche ihren Sport nicht oder nur noch sehr eingeschränkt vor Ort ausüben können. Als Zeichen der Solidarität hat sich der Stadtsportbund (SSB) Emden daher aufgemacht, eine der zahlreichen von der Flut betroffenen Jugendmannschaften für ein Trainingslager in den Sommerferien nach Emden einzuladen.
Ursprünglich war bereits beim Weert-Ihnen-Cup im Mai die Teilnahme einer Junioren-Fußballmannschaft geplant, zeitlich hat dies jedoch bei keinem Team aus den betroffenen Flutgebieten geklappt. Dank einer großzügigen Unterstützung der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung konnte nun jedoch für die kommende Woche ein viertägiger Aufenthalt für die Fußball-C-Junioren der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Adenau realisiert werden.
Die C-Jugendkicker im Alter von 13 bis 15 Jahren werden am kommenden Sonntag nach Emden anreisen und im Rahmen ihres Aufenthalts auch zwei Freundschaftsspiele gegen Emder C-Jugendmannschaften austragen. Am kommenden Montag um 17.30 Uhr trifft die Mannschaft auf der Sportanlage im Herrentorviertel auf die C-Junioren von Eintracht Emden JFV. Am Mittwoch um 16.30 Uhr sind die Junioren vom TuS Rot-Weiß Emden der Gegner auf der Sportanlage Conrebbersweg.
Trainiert wird die Mannschaft von Frank Greten, einem gebürtigen Emder. Er ist als Erster auf das Angebot des Emder Stadtsportbundes eingegangen, welches über den Vorsitzenden des Fußballkreises Rhein-Ahr in die von der Flut betroffenen Vereine vermittelt wurde. Neben einer Borkum-Fahrt ist für das 18-köpfige Team auch eine Kanu-Tour durch Emden und Umgebung geplant. Auch mit dem Förderverein des Van-Ameren-Bades laufen Gespräche über einen ermäßigten Eintritt, damit die Spieler nach dem täglichen Training auf dem Gelände von Eintracht Emden JFV auch den Sprung ins kühle Nass genießen können.
Der Stadtsportbund-Vorsitzende Peter Bartsch möchte sich nicht nur bei den beiden Emder Vereinen bedanken, sondern auch bei den weiteren Unterstützern, die ein entsprechendes Rahmenprogramm für die Jugendlichen aus dem Ahrtal ermöglichen. Die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung hat, so Bartsch, die Übernachtungskosten im Hotel Faldernpoort vollumfänglich übernommen. „Die Ostfriesische Volksbank mit dem stellvertretenden Fußballkreis-Vorsitzenden Rainer Hoffmann hat einen Betrag von 500 Euro zur Verfügung stellt, um dem Team auch einen Tagesausflug nach Borkum zu ermöglichen.“ Die 16 Jungen und zwei Mädchen stammen aus den verschiedensten sozialen Verhältnissen, einige von ihnen haben noch nie das Meer gesehen. „Insofern war es dem Trainer der Mannschaft ein großes Anliegen, der Mannschaft eine Überfahrt auf die Insel Borkum zu ermöglichen“, so der SSB-Vorsitzende.
Die Bilder von der unvorstellbaren Zerstörung im Ahrtal sind zum Jahrestag der Flutkatastrophe noch einmal durch die Medien gegangen. „Wir sind froh, dass wir einigen Jugendlichen hier mit Unterstützung verschiedener Institutionen ein paar unbeschwerte Tage in Ostfriesland ermöglichen können“, so der einhellige Tenor des Stadtsportbundes.
Die Verbandsgemeinde Adenau in unmittelbarer Nähe des Nürburgrings in Rheinland-Pfalz umfasst 34 Einzel-Gemeinden, darunter die von der Flut besonders betroffene Ortschaft Schuld.
Quelle: Emder Zeitung vom 22.07.2022
www.EmderZeitung.de