Hallenzeiten-Vergabe ist nicht so einfach

INTERVIEW – Stadtsportbund-Chef Peter Bartsch ist aber optimistisch, dass eine Lösung für unzufriedene Basketballer gefunden wird.

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Nur wenige Wochen im Amt, muss Stadtsportbund-Vorsitzender Peter Bartsch bereits das heiße Thema Hallenzeiten-Vergabe anfassen.
 
Mit 15 Jahren fing er das Basketballspielen an: Kenneth Campas baut seit 2018 einiges in dieser Sportart in Borssum auf.

Die Hallen der Stadt sind durchgängig, auch am Wochenende, belegt. Da sind manche Wünsche einfach nicht zu erfüllen. SSB-Chef Peter Bartsch ist aber zuversichtlich, dass eine Lösung für Borssumer Basketballer gefunden wird.

In die Situation der Emder Basketballer kommt Bewegung. Nachdem der Trainer von BW Borssum, Kenneth Campas , kürzlich über Schwierigkeiten seiner Mannschaften mit der ihnen zugeteilten Halle der Osterburgschule berichtet hatte, nahm der neue Vorsitzende des Stadtsportbundes, Peter Bartsch , den Faden auf Anfrage dieser Zeitung auf. „In einer Stadt mit 50.000 Einwohnern sollten wir das wohl hinkriegen, den Mannschaften eine geeignete Halle zu stellen“, so Bartsch.

Basketball-Coach Campas hatte beklagt, dass die Linien in der Osterburg-Halle veraltet sind und der Verein deshalb für jedes Heimspiel eine Strafe an den Verband zahlen müsse. Ferner sei die Halle gar nicht zugelassen für den Spielbetrieb ab der Altersstufe U 18. Sie ist zu klein. Campas sah die Entwicklung des Basketballs in Emden ausgebremst.

Inzwischen gab es ein erstes Telefonat zwischen Stadtsportbund und dem BWB-Trainer. Zudem will man sich im Januar treffen und gemeinsam nach Lösungen suchen, so Bartsch. „Bislang war in dieser Hinsicht aber noch niemand vom Verein an mich herangetreten, sonst wäre man sicher schon früher ins Gespräch gekommen“, so der neue SSB-Chef. Und auch ein, zwei andere Kritikpunkte will er so nicht stehen lassen.

Emder Zeitung: Herr Bartsch, wäre es denkbar, dass die Borssumer Basketballer demnächst auch in der Max-Halle spielen dürfen? Die Halle ist auf dem aktuellen Stand der Dinge und BWB müsste nicht für jedes Heimspiel eine Geldstrafe zahlen.

Peter Bartsch: „Grundsätzlich ist das denkbar. Allerdings ist die Halle natürlich – wie fast jede Halle in Emden – am Wochenende durchgängig belegt. Das gilt erstmal bis zu den Sommerferien. Wenn man nun den Basketballern von BWB entsprechende Zeiten für die Punktspiele am Wochenende geben würde, müsste man andererseits natürlich schauen, was mit den anderen Vereinen passieren soll, die dort am Wochenende auch ihre Punktspiele absolvieren. Die Situation und die Vergabe von Hallenzeiten sind nun einmal nicht so einfach. Aber ich glaube, wir können da eine Lösung finden. Eine Entlastung erhoffen wir uns langfristig natürlich auch durch die in der Planung befindliche neue Halle der Hochschule.

Gibt es sonst noch eine Ausweichmöglichkeit? Einer potenziellen Borssumer U 18 droht sonst das Aus, wenn sie keine zugelassene Halle findet.

Für den Spielbetrieb Basketball ist unter anderem auch die ETV-Halle geeignet. Dort wird aktuell ein neuer Hallenboden verlegt, die Arbeiten werden in den ersten Monaten des neuen Jahres abgeschlossen sein. Vorrangig wird die Halle natürlich von den ETV-Sportlern genutzt, daran wird sich auch nichts ändern. Ob sich da ein Arrangement finden lässt, ist offen.

Wie steht der Stadtsportbund der Idee gegenüber, dass in Emden in der Wilhelm-Leuschner-Straße ein großer Outdoor-Basketballkäfig entsteht, wie man das aus Berlin in den Parks oder auch den USA kennt.

Grundsätzlich stehen wir jeder Idee offen gegenüber, sofern dafür ein Bedarf besteht. Allerdings ist zu sagen, dass genau solch ein eingezäuntes Outdoor-Basketballfeld – sogar mit Tartan-Belag – in Emden bereits vorhanden ist am Big Point in Barenburg, in unmittelbarer Nähe zum Kasernen-Sportplatz. Die Anlage wird nach Aussage der Stadt Emden allerdings sehr wenig frequentiert.

Ist so etwas überhaupt finanzierbar?

Bei der Finanzierbarkeit gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen kann ein Verein einen Antrag auf Errichtung einer Anlage stellen, dann würde der Stadtsportbund dies mit maximal 30 Prozent fördern, andererseits kann auch die Stadt Emden eine solche Anlage federführend errichten und dabei auf entsprechende Fördertöpfe zurückgreifen. Dies würde die Stadt – wie zum Beispiel bei der Skaterbahn – allerdings nur bei entsprechendem Bedarf tun. Hier sind die Ergebnisse der derzeit laufenden Sportentwicklungsplanung abzuwarten, die wir im Frühjahr erwarten. Werden die Hallensportarten – wie in Leer – bei der Vergabe von Hallenzeiten eigentlich priorisiert?

Die Hallensportarten werden – ebenso wie im Landkreis Leer – auch in Emden priorisiert, das habe ich Kenneth Campas am Telefon auch erläutert. Zuletzt wurde dies noch einmal auf dem Stadtsporttag 2014 bekräftigt, die Vereine wurden anschließend durch ein entsprechendes Schreiben noch einmal auf die Prioritäten bei der Hallenvergabe (z.B. Junioren vor Senioren; Freiluft-Sportarten vor Outdoor-Sportarten) hingewiesen. An dieser Priorisierung hat sich nichts geändert und wird sich auch nichts ändern, denn es ist völlig klar, dass Handballer, Volleyballer oder Basketballer, die in der Halle ihre Pflichtspiele zu absolvieren haben, zum Beispiel gegenüber Herren-Fußballern, die nur „just for fun“ in der Halle kicken, den Vorrang genießen.

Quelle: Emder Zeitung
www.EmderZeitung.de