Stadt entwickelt Vorentwürfe für Mehrgenerationen-Bewegungsparcours / Erst „Nettwark”-Idee, nun Teil des „Grünen Bandes”.
Auch in der grauen Jahreszeit wird bei der Stadt Emden weiter am „Grünen Band” geknüpft. So entwickelt der Fachdienst Stadtplanung derzeit Vorentwürfe für einen Mehrgerationen-Bewegungsparcours, der künftig zusammen mit attraktiven Spazier-, Rad- und Wasserwegen und besonderen Freizeitangeboten ein engmaschiges Naherholungsnetz rund um den Emder Wall bilden soll.
Wo genau dieser Parcoursentstehen könnte, wird derzeit noch geprüft. Doch die Stadtplanung hat bereits Gespräche mit Vertretern des Stadtsportbundes, der Initiative „Nettwark” und des Netzwerks „Emder Kinder in Bewegung” (NEKiB) geführt, teilte Stadtplaner Johannes Amman auf Anfrage der Emder Zeitung mit. Wünsche und Anregungen dieser unterschiedlichen Gruppen seien aufgenommen worden.
Treibende Kraft für den Parcours ist das ehrenamtliche Seniorenhilfsnetzwerk „Nettwark”, das diese Idee bereits Anfang 2018 entwickelt hatte. „Da gab es das ‚Grüne Band‘ noch gar nicht”, bestätigte Mitbegründer Enno Jegelka. Dafür aber gab es in zahlreichen anderen Städten schon „Seniorenspielplätze”, die ältere Mitbürger dazu ermuntern sollen, müde Knochen spielerisch in Schwung zu bringen.
Doch „Nettwark” wollte das nicht einfach kopieren, sondern ein generationsübergreifendes Fitness- und Begegnungsprojekt für Emden daraus machen. Gerne am Schwanenteich, wo Sportvereine, Kindergarten und Seniorenwohnanlage in nächster Nähe liegen. „Wir möchten natürlich schon Geräte, die den Bewegungsapparat von Älteren stärken, das aber kombiniert mit Geräten für Jüngere und Sportler”, sagte Jegelka.
Auch Armtrainer für Menschen im Rollstuhl seien vorstellbar, so wie beim Bewegungsparcours in Rheine. Den hat Jegelka selbst ausprobiert – und festgestellt: „Mit seiner Geräteauswahl deckt er eine Vielzahl von Möglichkeiten ab.” Nur für ganz kleine Kinder sei diese Variante nicht geeignet. In Emden sollen aber auch sie zu ihrem Recht kommen. Daher sei schon früh nicht nur eine Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund, sondern auch mit dem Veranstalter des Emder Bewegungspicknicks, NEKiB, angestrebt worden.
„Wir haben damals auch schon angefangen, Geld zu sammeln”, erzählte Jegelka. Per Aufruf auf der Internetseite. Und per Teilnahme an der Online-Voting-Aktion der Sparkasse Emden zur Unterstützung bürgerschaftlicher Projekte. Am Ende belegte „Nettwark”, den dritten Platz und erhielt 1500 Euro Förderung.
„Wir hatten zunächst nur an fünf bis sechs Geräte mit Bodenmatte für einen ersten Aufschlag gedacht”, bekannte Jegelka. „Das hätte schon um die 10 000 Euro gekostet.” Dann aber habe das „Grüne Band” der Stadt und dessen Aufnahme in das Bund-Länder-Förderprogramm „Zukunft Stadtgrün” die Chance auf einen ganzen Parcours eröffnet.
Bekanntlich steht in diesem Jahr rund eine halbe Million Euro für die ersten Emder Teilprojekte zur Verfügung. Zu den Kosten für den Parcours und zum Zeitpunkt einer tatsächlichen Umsetzung des Parcours könne man aber noch nichts sagen, hieß es seitens der Stadtplanung. Letztlich entscheide darüber der Rat der Stadt. Es werde aber ein Angebot für unterschiedliche Alters- und Nutzergruppen geben.
Damit diese sich künftig stärker mischen und miteinander ins Gespräch kommen, schweben „Nettwark” zudem Sportpaten vor. Diese könnten einmal in der Woche aktiv durch den Parcours führen.
Y Wer das Projekt unterstützen möchte, kann über www.nettwark-emden.de Kontakt aufnehmen.
Quelle: Emder Zeitung von Montag, dem 17.02.2020 (Seite )
www.EmderZeitung.de