Einmütig in Richtung Dreier-Zukunft

Jahreshauptversammlung SF Larrelt: Vorstand bekommt Auftrag zur intensiven Zusammenarbeit mit Twixlum und Wybelsum.

Das feste Vorhaben, dass die drei Sportvereine SF Larrelt, TB Twixlum und FA Wybelsum deutlich näher zusammenrücken und in eine gemeinsame miteinander abgestimmte Zukunft gehen wollen, hat die zweite Hürde genommen: Am Sonnabend haben die Larrelter Sportfreunde ihrem Vorstand einstimmig den Auftrag erteilt, die Planungen für das weitere Zusammenrücken mit den anderen beiden Vereinen voran zu treiben. Insbesondere soll bereits zur nächsten Saison der Herrenfußball unter dem Dach einer Spielgemeinschaft zusammengefasst werden. Ein Wochenende zuvor hatten bereits die Twixlumer Mitglieder zugestimmt. Nun fehlt nur noch das Wybelsumer Votum.

Bereits im Vorfeld der Versammlung war klar, dass dieses Thema besondere Bedeutung haben würde. Offenbar nicht zuletzt deshalb war die Versammlung sehr gut besucht: 78 stimmberechtigte Mitglieder sorgten für ein rappelvolles Vereinsheim. Was den Stadtsportbund-Vorsitzenden Hans-Jürgen Wehmhörner in einem kurzen Grußwort zur Feststellung veranlasste: „Das ist eine stolze Zahl – der Verein lebt.“

Die Vereine könnten allein fußballerisch auf Dauer nicht überleben.

Larrelts Vorsitzender Norbert Beek hatte bereits im Tätigkeitsbericht des Vorstands die Pläne für die weitergehende Spielgemeinschaft sowie darüber hinausgehende Visionen erläutert. Im vergangenen Jahr hatten die Vorstände der drei beteiligten Vereine ausführlich daran gearbeitet. Beek betonte vor den Larrelter Mitgliedern noch einmal, dass die Vereine allein fußballerisch auf Dauer nicht überleben könnten. Er zeigte den Mitgliedern Planungen auf, die weit fortgeschritten sind. Bereits zu Beginn der Saison 2019/2020 soll die SG eingerichtet werden. Allerdings wird die Bezirksliga-Mannschaft weiter nur unter SF Larrelt spielen, weil im Niedersächsischen Fußballverband (NFV) in der Bezirksliga und weiter oberhalb keine Spielgemeinschaften zugelassen sind. Die Ostfrieslandliga-Mannschaft wird unter dem Namen SG Twixlum 1/Wybelsum 1/ Larrelt 2 antreten, die Ostfrieslandklasse-Mannschaft unter SG Wybelsum 2/Twixlum 2/ Larrelt 3. Für alle Spieler, die leistungsmäßig in Frage kämen, Bezirksliga zu spielen, kommen die Spielerpässe nach Larrelt. So weit der erste Schritt.

Beek machte deutlich, dass mittelfristig – in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren – ein neues Sportzentrum geschaffen werden soll – an zentraler Stelle zwischen allen dreien: Es würde eine Sporthalle, einen Kunstrasen-Sportplatz und ein Vereinsheim umfassen. Darüber hinaus besteht durchaus die Vision, dass die drei Vereine irgendwann ganz miteinander verschmelzen könnten. Selbst einen möglichen Namen – „Dörp-Gemeenskupp Emden“ – gibt es schon.

Im Gegensatz zur Twixlumer Versammlung gab es in Larrelt kaum Diskussionsbedarf. Beek erklärte sich das unter anderem damit, dass die Mitglieder über Spartenleiter, Trainer und den Vorstand ausführlich und umfassend informiert waren.

Abgesehen von diesem Großprojekt sprach Beek in seinem Bericht über ein Jahr mit „Tiefen und Höhen“ – bewusst in dieser Reihenfolge – und ein „verdammt erfolgreiches Jahr“ für den Verein. Positiv hob er beispielsweise den Bau der neuen Flutlichtanlage hervor und die sehr erfolgreiche Aktion „Stickeralbum“ anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Vereins. Beek dankte mehrfach allen Helfern für ihr Mitwirken, allen Mitgliedern für die Teilnahme an Vereinsaktivitäten. Er machte aber auch deutlich, dass weitere Mithilfe gebraucht würde: „Wir brauchen Unterstützung“, sagte Beek, „und nicht immer von denselben“.

Alles in allem sehr positiv stellte sich die Kassenlage dar. Hilke und Stephan Mammen hatten schließlich die Vereinskasse übernommen, nachdem es zunächst keine Lösung auf der letzten Jahreshauptversammlung gegeben hatte, und sie mussten ganze Arbeit leisten. Durch die Investitionen unter anderem in das neue Flutlicht kam der Verein auf Umsatzzahlen, die ihn umsatz- und körperschaftssteuerpflichtig machte. Das erfordert auch andere Formen der Bilanzführung. Der Kassenbericht endete mit einer überaus positiven Nachricht: Der Verein ist trotz der Investitionen ins Flutlicht – auch wegen großer Zuschüsse dazu – wieder schuldenfrei. Weil die neue Kassenführung den Kassenprüfern keinerlei Grund zur Beanstandung bot, erteilte die Versammlung dem Vorstand einstimmig Entlastung.

Vorsitzender Beek hatte sich entschlossen, erneut zu kandidieren.

Fällig waren auch turnusmäßige Wahlen. Zuvor wurden die bisherige dritte Vorsitzende Nicole Meyer und die Schriftführerin Sabine Nessen aus dem Vorstand verabschiedet, die beide nach fünf Jahren aufhörten. Vorsitzender Beek hatte sich entgegen ursprünglichen Vorhaben „wegen der spannenden Entwicklungen“ entschlossen, erneut zu kandidieren. Er wurde einstimmig wieder gewählt unter der vorübergehenden Versammlungsleitung von Frerich Kettwig, der zuvor zum Ehrenmitglied ernannt worden war. Neuer dritter Vorsitzender wurde Oliver Görtmöller, neuer Schriftführer Manfred Karsjens. Zur Geschäftsführerin wurde Hilke Mannen gewählt. Dies Vorstandsamt wurde zuvor im Rahmen einer Satzungsänderung neu eingerichtet. Der bisherige kommissarische Kassierer Stephan Mammen wurde ordentlich gewählt, ebenso die neue Frauenwartin Gabriele Janssen. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.

Breiten Raum hatten auch die Ehrungen eingenommen – wegen langjähriger Mitgliedschaft oder besonderer Verdienste. Mit ebenfalls einstimmiger Zustimmung und lang anhaltendem Applaus wurde Frerich Kettwig, unter anderem von 1994 bis 1998 Vorsitzender, zum Ehrenmitglied ernannt.

Quelle: Emder Zeitung vom Montag, 11. März 2019, Seite 17
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