Stadtsporttag – keine einzige rote Stimmkarte gebraucht

Nur wenige Veränderungen im Vorstand des Stadtsportbundes Emden beim Stadtsporttag.

Wenn es nach den Abstimmungsergebnissen während des Stadtsporttages geht, dann ist im Stadtsportbund Emden alles bestens in Ordnung. Denn ob es um die Annahme der Tagesordnung oder des letzten Protokolls oder um die Entlastung des Vorstandes und schließlich um Wahlen ging – selbst bei der moderaten Beitragserhöhung: Während der Versammlung am Sonnabendvormittag, die in etwa der Mitgliederversammlung eines Vereins gleichkommt, ist nicht ein einziges Mal die rote Stimmkarte mit dem Aufdruck „Nein” hochgehalten worden. Dafür umso mehr und häufiger die grünen mit dem „Ja”-Aufdruck: Alle Entscheidungen wurden mit einstimmiger Zustimmung getroffen.

Wenn ein Verband in so einem Zustand der Einigkeit ist, dann gibt es auch nicht unbedingt einen Grund, die Verantwortlichen an der Spitze auszuwechseln. Turnusmäßig stand das Amt des 1. Vorsitzenden zur Wahl, und Amtsinhaber Hans-Jürgen Wehmhörner hatte eigentlich bei seiner letzten Wahl angekündigt, nicht wieder anzutreten. Das hatte er sich inzwischen – zur Erleichterung aller – doch anders überlegt. Wehmhörner trat erneut an und wurde wiedergewählt – natürlich auch einstimmig. Offiziell beträgt die Amtszeit vier Jahre. Mit Hinweis darauf, dass er bereits 76 Jahre alt ist, stellte er klar: „Ich behalte mir vor, zu sagen, wann Schluss ist.”

In seinem Tätigkeitsbericht zeichnete Wehmhörner ein alles in allem positives Bild. So hob er als bedeutende Ereignisse hervor, dass im letzten Jahr der Kunstrasenplatz im Herrentor und der Hybridrasenplatz bei FT 03 in Betrieb genommen wurden. Auf dem FT-Platz stehe jetzt der echte Härtetest an. Dann werde man sehen, ob Hybridrasen eine wirkliche Alternative zum Kunstrasen ist.

Wehremhörner sparte auch die Punkte nicht aus, an denen noch Handlungsbedarf besteht, So äußerte er Hoffnung, dass das Borssumer Freibad beizeiten wieder benutzt werden kann und auch das Dauerthema Skater-Anlage endlich erledigt werde.

Als große Aufgabe sieht Wehmhörner an, am Investitionsstau bei der Instandhaltung der Sportanlagen zu arbeiten. Laut einer Bestandsaufnahme vor zwei Jahren besteht ein Investitionsbedarf von mindestens zwei Millionen Euro. Wehmhörner hofft, dass der SSB und die Vereine auf diesem Weg vom Diesel-Skandal profitieren könnte. Von den 100 Millionen Euro Strafe, die VW schon Zahlen muss, soll ein Teil in die Sportstättenförderung fließen.

Ausdrücklich mahnte Wehmhörner die Vereine, Jugendfördermittel zu beantragen. Weil einige das nicht tun, sind noch nicht alle Fördermittel ausgeschüttet.

Bei den Vorstandswahlen gab es neben der Vorsitzenden-Wiederwahl noch leichte Veränderungen. Die bisherige stellvertretende Vorsitzende für den Fachbereich Bildung, Heidrun Burfeind, trat nicht wieder an. Für sie wurde Folkert Ammermann gewählt. Nun war der Stellvertreter-Posten für dass Fachgebiet Sportabzeichen frei. Dafür wurde Silvia Daniel-Labohm ganz neu in den Vorstand gewählt. Die stellvertretende Vorsitzende für den Fachbereich Frauen, Marget Themer, trat erneut an und wurde wiedergewählt.

Vor dem Eintritt in die Tagesordnung gab es Grußworte unter anderem von Oberbürgermeister Bernd Bornemann und der Vizepräsidentin des Landessportbundes, Hella Sander. Beide betonten den hohen gesellschaftlichen Wert der Sportvereine.

Quelle: Emder Zeitung vom Montag, 12. November 2018, Seite 20
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