Neuer Kunstrasenplatz bei TuS Rot-Weiß offiziell eröffnet

Es habe viele Bedenkenträger im Vorfeld gegeben. Und der stellvertretende Vorsitzende im NFV-Kreis Ostfriesland, Rainer Hoffmann, führte bei seiner Ansprache weiter aus, dass fast alle gesagt haben, das geht nicht. „Einer hat es gemacht.” Gemeint war damit der Verein TuS Rot-Weiß Emden (RWE) um seinen Vorsitzenden Markus Tebben, der trotz aller Widrigkeiten am Samstag offiziell vor vielen Gästen aus Vereinen, Politik und von Funktionären seinen Kunstrasenplatz eingeweiht hat.Was besonders heraussticht bei diesem Projekt sind die Eigenleistungen der Vereinsmitglieder, die schnelle Umsetzung vom ersten Spatenstich bis zur Vollendung und auch das Vertrauen der geldgebenden Bank, dass der TuS als kleiner Verein die Raten stemmen kann. So zwischen 70 000 bis 100 000 Euro bezifferte Tebben die Eigenleistungen, die mit der Unterstützung der ausführenden Firma Tell Bau aus Norden von rund 150 Vereinsmitgliedern und Freunden gestemmt wurden. „Von der Jugend über die Eltern und die Mitglieder hat jeder mitgeholfen”, so Tebben.

Die rasante Umsetzung des rund 465 000 Euro teuren Platzes von Mai bis Juli spricht ebenfalls vom Engagement der Mitglieder. Gerade einmal zweieinhalb Monate hat es gedauert, bevor das erste Jugendteam Ende Juli auf dem neuen künstlichen Geläuf trainieren konnte. Seitdem haben sich schon etliche Mannschaften von den guten Bedingungen überzeugen können. „Wir sind gewachsen, von vier auf jetzt 16 Mannschaften”, sagte Tebben. Und die werden sich sicherlich in den regennassen Monaten besonders freuen, wenn sie trotz der Wetterbedingungen trainieren können. Mit dem FC Frisia und vier Mannschaften von Kickers sind zwei weitere Vereine aktuell auf dem RWE-Gelände im Training. „Und Kapazitäten dürfen ruhig angefragt werden”, munterte Tebben auch andere Vereine auf, gegen ein entsprechendes Entgelt auf dem Kunstrasenplatz zu trainieren.

Große Unterstützung bekam Rot-Weiß auch vom Kreditgeber, die Sparkasse Aurich-Norden. „Wir können die monatlichen Raten für das 350 000 Euro-Darlehen zahlen, das wurde uns als kleiner Verein gar nicht zugetraut.” Alles ist nach den Worten von Tebben genau berechnet und durchdacht. Weitere 100 000 gab es vom Landessportbund, 15 000 Euro vom Verein „Ein Herz für Kinder”. Dementsprechend galt Tebbens Dank allen an der Umsetzung des Kunstrasenplatzes Beteiligten.

Auch der Rat und die Stadt Emden freuen sich, dass sie etwas an den Sport zurückgeben könnten, sagte die Vorsitzende des Sportausschusses, Andrea Risius. „Ich habe erst vor kurzem gesagt, dass Ehrenamt nicht Arbeit ist, die bezahlt wird, sondern dass Ehrenamt unbezahlbar ist.” Sie bedankte sich im Namen des Sportes für die neuen Möglichkeiten auf dem Gelände vom TuS Rot-Weiß Emden.

Alles in allem gab es entsprechend des Anlassen viele fröhliche Gesichter unter den zahlreichen Gästen. „Es gibt sicherlich viele Bewunderer jetzt, dass ihr das umgesetzt habt”, sagte Hoffmann. „Ihr habt euch mit dieser Anlage richtig hübsch gemacht, dafür meinen großen Respekt und alles Gute.”
Quelle: Emder Zeitung von Montag, dem 26.08.2019 (Seite 15)
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