Draußen läuft es gut – jetzt geht es in die Halle

Während die Sportmöglichkeiten draußen wieder von vielen Vereinsmitgliedern ordentlich genutzt werden, sind einige Vereine zurzeit dabei, ihre Hallen so zu präparieren, dass unter den strengen Corona-Auflagen dort wieder ein Training möglich ist. Beim Emder Turnverein (ETV) werden die Trainingsangebote draußen seit gut drei Wochen gut angenommen, teilte Sebastian Fröhlich seitens des ETV mit.

Und der ETV hat in den vergangenen Wochen viel Arbeit aufgewendet, damit das Sportangebot trotz der Corona-Pandemie teilweise stattfinden kann. „Dank des guten Wetters und des großen Platzangebots auf dem Bronsplatz können diverse Gruppen ein angepasstes, kontaktloses Training im Freien absolvieren“, teilte Fröhlich mit. Es gibt von Montag bis Freitag vormittags und nachmittags unterschiedliche Sportangebote. Auch im Kinder- und Jugendbereich sind ab einem gewissen Alter und mit kleinen Gruppen ebenfalls einige Angebote möglich.

Durch längere Pausen zwischen den einzelnen Angeboten werden Staus beim Kommen und Gehen vermieden. Die ersten Wochen zeigen, dass die ausgearbeiteten Hygiene- und Verhaltensregeln sehr gut funktionieren. „Trotz der ungewohnten Bedingungen und Einschränkungen hat es allen Teilnehmern sehr viel Spaß gemacht, so dass wir das Konzept noch weiter ausbauen wollen“, so Sportwartin Jeannette Terbeek.

Neben dem ETV verfügen auch Blau-Weiß Borssum (BWB) und der Integrierte Sportverein (ISV) über eine eigene Halle. In Borssum müssen sich aber viele Sparten den zur Verfügung stehenden Platz teilen. „Es muss in der Halle gewährleistet sein, dass die Corona-Auflagen eingehalten werden“, sagte Tischtennisspartenleiter Michael Saathoff. So hat die Halle am Emsstadion einen separaten Gymnastikraum. Und die Halle selbst kann mittels einer herunterfahrbarer Trennwand unterteilt werden, so könnten beispielsweise auf einer Seite Volleyballer trainieren, auf der anderen Seite Tischtennisspieler. „Die Sportler der einzelnen Sparten müssen sich aber sozusagen aus dem Weg gehen.“

Für die Tischtennissparte ist es ein enormer Aufwand, falls unter den derzeitigen Bedingungen wieder Punktspiele durchzuführen sind. Hygieneauflage schränken die „Bewegungsfreiheit“ der Spieler in der Halle stark ein. Selbst kleinste Dinge, wie das Abwischen des Schweißes mit einem Handtuch, ist geregelt. „Rechtshänder müssen das Handtuch mit der rechten Hand nehmen, weil sie in die linke Hand den Ball haben“, nennt Saathoff ein Beispiel. So würde der Ball „sauber“ bleiben.

Und dann müssen auch noch die baulichen Gegebenheiten der Hallen berücksichtigt werden. Denn nicht in jeder Halle sind die Spielraumgrößen realisierbar. Und nicht alle Hallen haben herunterfahrbare Trennwände. „Wir haben Gruppen in der Osterburg- und der Westerburghalle, allerdings sind die zurzeit von der Stadt noch nicht freigegeben“, so Saathoff.

„Wir haben schon draußen trainiert, da ist es ja auch einfacher“, sagte der für den Marketingbereich zuständige Christian Fraas. „Wir müssen jede Trainingseinheit dokumentieren, und ab und zu fragen die Spieler, ob wir nicht dieses oder jenes doch machen könnten.“ Doch Fraas, der auch Co-Trainer der 2. Fußballherren in Borssum ist, muss die Spieler dann bremsen. „Wir achten akribisch darauf, dass alle Auflagen und Beschränkungen strikt eingehalten werden.“ Aber: „Jedes Training unter diesen Bedingungen ist besser, als nichts zu tun.“ Auch in der Halle haben die Fußballer Trainingszeiten.

Fraas zeigte sich beeindruckt davon, wie die Volleyballabteilung die Auflagen umsetzt. „Wir haben unser Training so abgestimmt, dass nur zwölf Spielerinnen plus zwei Trainer in der gesamten Halle sind“, sagte Spartenleiter Lothar Laerum. Alle kommen zum Haupteingang rein, dann geht es zur Händedesinfektion, in die Halle zum Training und danach über den hinteren Seiteneingang wieder raus. Zwischen der ersten Gruppe und der folgende wird die Halle 15 Minuten gelüftet. „Es mach auf jeden Fall wieder viel Spaß, etwas zu machen“, so Laerum. Die Verantwortlichen in vielen Sparten wissen allerdings noch nicht, wie und wann es mit der neuen Saison weitergeht.

Quelle: Emder Zeitung vom Dienstag, den 09.06.2020 (Seite 15)
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